20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
In einer Langfristbetrachtung seit 1900 geben die Aktienbewertungen keine starken Signale. Gemäss diesem Modell ist der S&P 500 7.5% unterbewertet. Die aktuellen Gewinne liegen aber deutlich über den Trendgewinnen und lassen die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Trendumkehr der Gewinnentwicklung als hoch erscheinen. Wir raten, mit einer Aktienaufstockungen zu warten.
Märkte brauchen oftmals Jahrzehnte, um von einer extremen Bewertungssituation in das pure Gegenteil überzureagieren. Gemäss dem verwendeten Langfristmodell ist der S&P500 derzeit um rund 7.5% unterbewertet. Der Markt ist damit mit hoher Wahrscheinlichkeit weder extrem teuer noch extrem billig.
Das ist aber nur die halbe Geschichte, denn der Gewinn pro Aktie unterliegt ebenfalls Schwankungen. Abweichungen der Gewinne von den Trendgewinnen sind meistens konjunkturell bedingt und damit kurzfristigerer Natur (3-6 Jahre). Gleichzeitig finden langfristige Änderungen im Trendgewinnwachstum statt, so beispielsweise die Beschleunigung des Wachstums seit dem Ende des 2. Weltkrieges.
Entwicklung seit 1900
Rechnet man das Langfristmodell mit Trendgewinnen, kommt man zu dem Schluss, dass der S&P 500 derzeit rund 11% überbewertet ist. Der Vergleich mit historischen Über- und Unterbewertungs- situationen macht die Schwäche des Signals deutlich. Es ist allerdings offensichtlich, dass jeder weitere schnelle und starke Anstieg des Aktienmarktes in die "Euphoriezone" führen würde.
Die weiterhin hohen Zuwachsraten diverser Geldmengenaggregate liefern Hinweise darauf, dass Liquidität weltweit trotz Zinserhöhungen noch im Überfluss vorhanden ist. Ein Überschiessen der Aktienmärkte in den nächsten Quartalen ist nicht unwahrscheinlich. Wir bleiben deshalb bei unserer Einschätzung, dass wir die Höchststände dieser Hausse noch nicht gesehen haben. Der Weg dahin wird jedoch deutlich volatiler sein als bisher.
In der Anlagestrategie bauen wir Risiken ab, indem wir Wandelanleihen zugunsten von Cash auf neutral reduzieren. Die Aktienquote belassen wir auf neutral. Die Duration wird weiter leicht erhöht. Eine klar unterdurchschnittliche Duration behalten wir nur in Grossbritannien und Japan bei.