Mercedes folgt mit der zweiten Gewinnwarnung

Auch der berühmte Mercedes-Stern leuchtet nicht mehr ganz so hell. (Bild The Image Engine/Shutterstock)
Auch der berühmte Mercedes-Stern leuchtet nicht mehr ganz so hell. (Bild The Image Engine/Shutterstock)

Nach VW und BMW meldet nun auch Mercedes grössere Probleme beim Absatz. In seiner Pkw-Sparte erwartet der Konzern bestenfalls noch 8,5 Prozent Rendite. Nach der zweiten Gewinnwarnung sind die Aktien von Mercedes-Benz heftig unter Druck.

20.09.2024, 10:30 Uhr

Redaktion: sw

Grund ist die hartnäckige Flaute auf dem chinesischen Markt für Luxusautos, die den Stuttgarter Autobauer zu einer Gewinnwarnung veranlasst hat. Das Unternehmen senkte seine Prognose für das Gesamtjahr zum zweiten Mal binnen zwei Monaten und rechnet nun mit einem deutlich niedrigeren Gewinn als vor Jahresfrist.

Auch der Münchner Konkurrent BMW spürt die schwächere Nachfrage in China und senkte unter anderem deswegen zuletzt seine Prognose. Porsche hatte zum Halbjahr ebenfalls eingeräumt, dass keine rasche Erholung in der Volksrepublik zu erwarten ist.

Schon in der ersten Jahreshälfte hatte Mercedes zu spüren bekommen, dass weniger Spitzenmodelle verkauft wurden, die üblicherweise eine deutlich höhere Gewinnmarge abwerfen als kleinere Fahrzeuge. Mercedes-Chef Ola Källenius hatte Ende Juli seine Hoffnung auf neue Modelle gesetzt, die in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen und das Geschäft ankurbeln sollten. Doch diese Hoffnung scheint sich nun nicht zu erfüllen. Mercedes teilte dazu mit, der Absatzmix dürfte im zweiten Halbjahr unverändert gegenüber der ersten Jahreshälfte bleiben und damit schwächer ausfallen als ursprünglich erwartet.

Tiefere Marge

Die Prognose für die bereinigte Umsatzrendite im Autogeschäft kappte Mercedes entsprechend erneut, nachdem sie bereits Ende Juli nach unten korrigiert worden war. Die Stuttgarter rechnen nun mit einer Marge zwischen 7,5 und 8,5 Prozent im Gesamtjahr, bislang waren sie von zehn bis elf Prozent ausgegangen. Das impliziere eine bereinigte Umsatzrendite von ungefähr sechs Prozent in der zweiten Jahreshälfte, hiess es. Zusätzlich spielten negative Bewertungseffekte eine Rolle. Der Betriebsgewinn der gesamten Gruppe dürfte deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, bislang hatte Mercedes-Benz lediglich einen leichten Rückgang erwartet.

Probleme gibt es dabei nicht nur in China: Besonders in den USA ist der Absatz der S-Klasse im ersten Halbjahr stark eingebrochen. Lieferte Mercedes von Januar bis Juni 2023 noch rund 7200 Einheiten aus, waren es zuletzt nur noch 4800 Stück. Auch in Europa ist der Absatz der S-Klasse um fast ein Drittel auf 4000 Autos geschrumpft, wie Zahlen des Automotive-Datendienstleisters Marklines zeigen.

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