26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Zwei Tage vor dem geplanten Start legen die Börsen von Shanghai und Hongkong den weltgrössten Börsengang des chinesischen Zahlungsabwicklers Ant auf Eis. Lücken bei den Offenlegungspflichten sollen der Grund dafür sein.
Die chinesische Fintech-Gruppe Ant werde vorerst nicht im Segment "Star Board" kotiert, teilte zunächst die Börse in Shanghai völlig überraschend am Dienstag mit. Kurz darauf erteilte auch Hongkong der mit Spannung erwarteten Mega-Emission mit Verweis auf Lücken bei den Offenlegungspflichten eine Absage. Die in den USA gehandelten Aktien von Ant-Grossaktionär Alibaba sackten daraufhin ab. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn in New York gingen die Titel 6% tiefer auf 292 $ um.
Erst am 21. Oktober hatte Ant nach langer Wartezeit endgültig grünes Licht für die Emission an der Shanghaier Börse Star erhalten. Wegen der zweiten Corona-Welle und den Unsicherheiten im Zusammenhang mit den US-Wahlen waren zuletzt einige Börsengänge verschoben worden.
Ant wollte am 6. November gleichzeitig in Shanghai und Hongkong debütieren. Mit einem Emissionsvolumen von 37 Mrd. $ sollte der zum chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba gehörende Börsenaspirant den Ölkonzern Saudi Aramco vom Thron stossen. Dieser hatte beim bislang weltweit grössten Börsengang vergangenes Jahr 29,4 Mrd. $ eingesammelt. Insidern zufolge war Alibaba-Gründer Jack Ma am Montag zusammen mit zwei anderen Managern von der chinesischen Finanzaufsicht einbestellt worden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Das lukrative Online-Kreditgeschäft soll zukünftig stärker überwacht werden. Diesen Anforderungen könne Ant möglicherweise zunächst nicht nachkommen, teilte das Unternehmen selbst mit.
Ant betreibt mit Alipay den dominierenden Bezahldienst in China und bietet über die Apps auch Kredite, Versicherungen und Dienste zum Vermögensmanagement an. In den ersten neun Monaten 2020 steigerte Ant den Betriebsgewinn um 43% Prozent auf umgerechnet 17,8 Mrd. $. Alibaba hält ein Drittel der Anteile. Seit der letzten Finanzierungsrunde 2018 sind ausserdem namhafte Investoren wie der Staatsfonds Temasek aus Singapur und der Finanzinvestor Warburg Pincus an dem Fintech beteiligt.