22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Furcht vor den Folgen der Coronavirus-Epidemie und ein möglicher Ölpreiskrieg hat die Finanzmärkte in Panik versetzt. Der SMI verzeichnete zum Handelsstart enorme Kursverluste. In Europa herrscht Ausverkauf.
Panik hat die Börsen erfasst. Neben der zunehmenden Furcht vor den Folgen der Coronavirus-Epidemie löste am Montagmorgen zum Handelsstart an den Börsen ein möglicher Ölpreiskrieg einen Börsencrash aus. In Asien waren die Kurse zum Wochenstart bereits abgestürzt. Der SMI büsste über 4% ein. Andere europäische Börsenbarometer wie der Dax (-6%) und die Mailänder Börse (-9%) sackten noch deutlich mehr ab. Sie knüpften damit nahtlos an die Abgaben der vergangenen Woche an, die sich zum Wochenschluss ebenfalls nochmals verstärkt hatten.
Auch im Verlaufe des Tages konnten sich die Kurse nicht erholen. Im Gegenteil, der schwarze Montag setzte sich fort. Nach Handelsschluss lag der DAX mit -7,9% im Minus, der Euro STOXX 50 verlor -8,5% und der italienische FTSE MIB mehr als -11%. Etwas besser halten konnte sich der SMI mit -5,55%. Der Dow Jones schloss mit -7,8%.
Zuvor war der Preis am Ölmarkt um fast 30 Prozent eingebrochen und damit so stark wie seit rund 30 Jahren nicht mehr. Am Montagmorgen büssten Rohöl aus der Nordsee und Rohöl aus den USA um jeweils mehr als ein Viertel ein. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI sackte um 28 Prozent ab.
Am vergangenen Freitag konnten sich die Verhandlungspartner der Opec+ auf keine neue Vereinbarung einigen. Selbst eine Verlängerung der bestehenden Förderbeschränkung fehlte in der Abschlusserklärung der beteiligten Staaten. Darüber hinaus scheint der Streit zwischen Saudi-Arabien und Russland über die künftige Fördermenge weiter zu eskalieren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, könnte Saudi-Arabien die Fördermenge in den kommenden Monaten erhöhen. Demnach könnte die Fördermenge des führenden Opec-Landes bis auf eine neue Rekordmarke von zwölf Millionen Barrel pro Tag erhöht werden. Das könnte andere Ölstaaten wie Russland ebenfalls provozieren, über eine höhere Fördermenge nachzudenken. Der ausgelöste Ölpreisverfall dürfte laut Rohstoffexperten auch Folgen für die amerikanische Förderung durch die kostspielige Fracking-Methode haben, denn bei dem aktuellen Preisniveau könnten viele Unternehmen ihre Förderung in dem Bereich einstellen.
Ausserdem belastet nach wie vor die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise die Ölpreise. Derzeit werden zahlreiche Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft nach unten revidiert, was auch zu einer geringeren Nachfrage nach Rohöl führen dürfte. Als weitere Belastungsfaktoren kommen noch die jüngsten Konjunkturdaten aus China und Japan hinzu. Sie verschärfen die Panik an den Märkten.
Vor diesem Hintergrund ist der Preis für die Feinunze Gold auf über 1'700 US-Dollar gestiegen. US-Staatsanleihen sind ebenfalls gefragt, so dass die Renditen für die zehnjährigen US-Anleihen im Gegenzug erstmals unter die Marke von 0,5 Prozent gefallen ist. An den Devisenmärkten suchen Investoren ebenfalls nach sicheren Häfen. Neben dem japanischen Yen setzen sie auf den Schweizer Franken.