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Marktschwäche beschäftigt auch die Pensionskassen

Die Vorsorgeinstitute verbuchten im dritten Quartal eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von minus 2,6%. (Bild: Shutterstock.com/ITTIGallery)
Die Vorsorgeinstitute verbuchten im dritten Quartal eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von minus 2,6%. (Bild: Shutterstock.com/ITTIGallery)

Die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen der Schweiz haben nach dem schwachen zweiten auch im dritten Quartal einen Rückgang ihrer Reserven erlitten. Diese sanken um durchschnittlich 3,3 Prozentpunkte auf 4,6%. Die Deckungsgrade sind damit gemäss PK-Monitor von Swisscanto auf geschätzte 104,6% geschrumpft.

26.10.2022, 09:04 Uhr
Vorsorge

Redaktion: hf

Die vom PK-Monitor der Swisscanto erfassten Vorsorgeeinrichtungen wiesen im dritten Quartal eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von minus 2,6% auf. Abermals trugen sämtliche Anlageklassen negativ zur Rendite bei (vgl. Tabelle). Und erneut performten Obligationen global genauso schwach wie Aktien Schweiz und Aktien Welt, hält Swisscanto fest.

Einzig Rohstoffe haben positiv rentiert

Schon seit Jahresbeginn liefern fast alle Anlageklassen negative Resultate. Die einzige Ausnahme sind Rohstoffe mit einem Performancebeitrag von plus 22,6% seit Jahresanfang und einem mit minus 1,5% nur leicht negativen Ergebnis im dritten Quartal.

Die Aussichten bleiben getrübt. Wie Swisscanto schreibt, wird die Gratwanderung der Notenbanken zwischen Inflation und Rezession die Volatilität der Finanzmärkte im weiteren Jahresverlauf hochhalten. Auch das Thema Energieverknappung als Folge des russischen Kriegs gegen die Ukraine werde noch zahlreiche Herausforderungen für die Gesellschaft sowie die Anlegerinnen und Anleger bereithalten.

Indexrenditen ausgewählter Anlageklassen

Quelle: Swisscanto
Quelle: Swisscanto

Wie der Monitor zeigt, haben sich die Wertschwankungsreserven der Vorsorgeinstitute dem schwachen Marktverlauf zufolge per 30. September noch deutlicher von der durchschnittlichen Zielgrösse von 18% abgesetzt als zur Jahresmitte. Mit einem geschätzten Deckungsgrad von 104,6% haben sich die Deckungsgrade markant von den Höchst zum vergangenen Jahreswechsel (122,1%) entfernt.

Hohe Reserven zahlen sich aus

Nur noch 18,1% der privatrechtlichen Kassen und 8,3% der öffentlich-rechtlichen Kassen haben per 30. September eine Deckung von über 115% aufgewiesen (vgl. Abbildung). Eine Unterdeckung gab es für 19,4% der privatrechtlichen sowie 52,8% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung resp. 87,5% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Teilkapitalisierung.

"Die zum Jahreswechsel 2021/22 verzeichneten hohen Reserven haben ihre Funktion als Wertschwankungsreserve in der überwiegenden Mehrheit der Fälle erfüllt", hält Swisscanto abschliessend fest. Sorgen über die Solidität der Vorsorgeeinrichtungen räumt sie damit trotz schwieriger Finanzmarktlage aus.

Entwicklung der Deckungsgrade, 2011 bis 30. 9. 2022

Quelle: Swisscanto
Quelle: Swisscanto
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