26.11.2024, 12:04 Uhr
Laut der Financial Times führen der französische Asset Manager Natixis Investment Managers und der italienische Versicherer Generali Gespräche über eine mögliche Fusion.
Der Markt für institutionelles Asset
Management ist derzeit im Begriff, sich neu zu sortieren. Dieser Wandel bringt
für einzelne Anbieter grosse Wachstumschancen mit sich, birgt für andere dagegen
die Gefahr, Kunden zu verlieren. Dies geht aus einer breit angelegten Marktstudie
der Feri EuroRating Services AG zum Thema Wertpapiermanagement hervor, die die
Feri alle zwei Jahre durchführt.
«Einzelnen Gesellschaften ist ein erfolgreicher Einstieg
in den deutschen Markt gelungen», sagt Dr. Tobias Schmidt, Vorstand bei der Feri EuroRating Services AG. «Einige
etablierte Gesellschaften müssen dagegen ihr Leistungsangebot aufbessern, wenn
sie unter den veränderten Rahmen-bedingungen ihre Marktstellung halten wollen.» Der Grund: Zahlreiche
institutionellen Investoren sähen aktuell die kleinen, spezialisierten
Gesellschaften im Vorteil, da diese zum Beispiel eher auf die individuellen Bedürfnisse
der Investoren eingingen. Insgesamt dürften sie den grossen Gesellschaften daher Marktanteile streitig machen.
Spezialisten mit gutem Martkpotenzial
Viele Asset Manager haben in den Augen
ihrer institutionellen Investoren in der Krise versagt: Als die am häufigsten
angekündigten Konsequenzen aus der Finanzkrise nennen Institutionelle deshalb –
neben der Überarbeitung des hausinternen Risikomanagements (57%) und der
Erhöhung der Rentenquote (45%) – klar den Austausch der Asset Manager (28%). So
wird für neu zu vergebende Mandate nach Spezialisten Ausschau gehalten.
Inländische
«Investmentboutiquen» erhalten daher insgesamt gute Einschätzungen von
institutionellen Anlegern hinsichtlich des künftigen Marktpotenzials. Die in
dieser Kategorie gut positionierten Asset Manager haben somit sehr gute
Marktaussichten im aktuellen Wettbewerbsumfeld.
Master-KAGs im Aufwind
Doch auch unter den grossen, etablierten
Kapitalanlage-gesellschaften geniessen einige aufgrund ihrer Grösse und
Marktstärke weiterhin das Vertrauen. Denn hier sehen die Institutionellen vor
allem Stabilität und Kontinuität gewährleistet. Dennoch: Einzelne
Gesellschaften sind von den Investoren deutlich «abgestraft» worden und in der
Gunst der Anleger gegenüber der letzten Markterhebung deutlich gesunken.
Darunter befinden sich auch viele ausländischen Gesellschaften. Allerdings gibt
es vereinzelt Anbieter angelsächsischer Herkunft, die ihre Marktreputation
stärken konnten. Insgesamt geht der Trend klar in Richtung Master-KAG. Die auf
Fondsadministration und -buchhaltung spezialisierten Gesellschaften verzeichnen
hohe Mittelzuflüsse und werden von den Investoren hinsichtlich der Kundenbetreuung
im Ganzen äusserst positiv bewertet.
Bei Fondsanlagen wird kräftiger Zuwachs erwartet
Auch imvAnlageverhalten der Institutionellen hat sich Einiges getan: Die Aktienquote
ist aufgrund der derzeit niedrigeren Risikoneigung gegenüber 2007 von 11,4 auf
5,9 Prozent der Gesamtanlagen deutlich gesunken. Festverzinsliche Titel
dominieren mit 79,9 Prozent die Portfolios der institutionellen Investoren
(2007: 67,6%). Bei Fondsanlagen wird bis Ende 2012 ein Zuwachs von insgesamt
19,7 Prozent erwartet. Hauptprofiteure dieser Entwicklung werden vor allem
Anbieter Alternativer Anlagen (Rohstoffe, Währungen, Hedge-Fonds und Private
Equity; insgesamt +20,6%), sowie Aktienfonds (+10,9%) sein. Bei Rentenfonds
wird dagegen nur ein unterdurch-schnittliches Wachstum von 0,2 Prozent erwartet,
da viele Investoren beabsichtigen, ihre Rentenanlagen in Zukunft in Eigenregie
zu verwalten. (cl)