26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Dexia Asset Managment befürchtet 2011 zwar keinen Währungskrieg,
aber dennoch markante Währungsanpassungen. Nur so können gemäss dem
international präsenten Vermögensverwalter die hohen Ungleichgewichte zwischen
den grossen Wirtschaftsregionen USA, Europa und den Emerging Markets reduziert
und die Wirtschafts- und Finanzlage stabilisiert werden. Demnach sollten sich
der US-Dollar weiter abschwächen und die Währungen der Emerging Markets nach
oben tendieren. Der Euro sollte stabil bleiben, zumal sich Euroland keine
stärkere Währung leisten kann.
Schwäche deuten die jüngsten US-Konjunkturdaten wieder auf ein höheres Wachstum
hin. Sofern es nicht zu einem neuen Schock kommt, ist ein Double Dip der
US-Wirtschaft unwahrscheinlich. Die Erholung wird aber schwach sein. "Der
Aussenhandel und die Ausrüstungsinvestitionen dürften das Wachstum stützen", erwartet Prof. Dr. Anton Brender, Chefökonom bei Dexia Asset Management. Der
Immobilienmarkt ist aber noch lange nicht genesen, und die Finanzprobleme der
Privathaushalte hatten erhebliche Auswirkungen auf das Verbrauchervertrauen und
das Konsumverhalten. Die Sparquote dürfte aber vermutlich stabil bleiben.
Ausserdem sollte der erwartete Beschäftigungsanstieg das Auslaufen der
staatlichen Ausgabenprogramme abfedern und für einen angemessenen
Einkommensanstieg sorgen.
Weitere Abschwächung des US-Dollars möglich
Aber selbst bei einem
BIP-Wachstum von 2,5% im Jahr 2011 sind die Herausforderungen gross. Der
Arbeitsmarkt wird schwach bleiben, und die Fiskalpolitik wird weniger wachstumsfreundlich.
Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Fiskalpolitik bei unveränderter Sparquote
der privaten Haushalte erfordert eine sukzessive Verringerung des
US-Leistungsbilanzdefizits. "Eine Möglichkeit dies zu erreichen, wäre eine schrittweise Abschwächung
des US-Dollar-Wechselkurses um 12%", meint Brender. Das bedeutet eine enorme Abwertung. Durch
das zunehmende Interesse der Emerging Markets an US-Exporten könnte sie aber
akzeptabel werden ohne Währungskrieg!
Die einschlägigen Umfragen im
Euroraum bestätigen ein zwar uneinheitliches, aber doch recht solides Wachstum.
In den nächsten Monaten dürfte der Aufschwung exportgetrieben sein und die
Ausrüstungsinvestitionen werden wohl ebenfalls steigen. Die Verbesserung der
Lage am Arbeitsmarkt dürfte das Verbrauchervertrauen und den Konsum stärken.
Europa strafft nach wie vor seine Fiskalpolitik und kann sich keine wesentlich
stärkere Währung leisten.
Euro dürfte sich stabilisieren
"Wenn der Euro stabil bleibt und
die angekündigten Sparpläne umgesetzt werden, wird das Wachstum 2011 vermutlich
leicht auf 1,6% zurückgehen und eine Zeitlang unterdurchschnittlich bleiben", erklärt Brender. In
einem solchen Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit eher hoch und die Inflation
eher niedrig bleiben, sodass die EZB ihre expansive Geldpolitik fortsetzen
kann. Noch immer besteht aber das Risiko neuer Marktturbulenzen, und das
Euroraum-Wachstum 2011 hängt nicht zuletzt davon ab, wie die europäischen
Regierungen mit der Staatsschuldenkrise umgehen.
Hoffen auf Aufwertung der Emerging-Market-Währungen
Bislang hat sich die
Wirtschaft in den Emerging-Markets erstaunlich gut erholt. Die Dynamik dürfte
zwar nachlassen, aber das Wachstum wird auch im kommenden Jahr stabil bleiben.
Diese guten Aussichten haben zu hohen Mittelzuflüssen in
Emerging-Market-Anlagen geführt, sodass die entsprechenden Währungen
aufgewertet haben. Dennoch haben sie bislang lediglich ihre Abwertung aufgrund
der Finanzkrise wieder wettgemacht. "Um die weltweiten Ungleichgewichte in den
Griff zu bekommen, wäre eine weitere schrittweise Aufwertung der
Emerging-Market-Währungen von Nutzen", meint Brender abschliessend. (cl)