23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Knapp 40 Prozent der Schweizer Unternehmen wollen derzeit zusätzliche Leute anstellen, nur gut 13 Prozent planen hingegen an einen Stellenabbau. Dies ist das Resultat einer Umfrage unter gut 500 Unternehmen, welche der Personaldienstleister Manpower Group durchführen liess.
Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt ist laut Mitteilung somit nach wie vor sehr gut - allerdings nicht mehr ganz so gut wie im Vorquartal. So sank der sogenannte «Netto-Beschäftigungsausblick» (also die Differenz der Antworten «Wir wollen einstellen» und «Wir wollen entlassen») gegenüber der letzten Umfrage. «Die Nachfrage nach zusätzlichem Personal nimmt ab», sagt Jan Jacob, Chef von Manpower Group Schweiz, gegenüber AWP.
Er betonte allerdings, dass der Rückgang von einem sehr hohen Niveau aus stattfinde. Und die Lage sei gerade mit Blick auf viele Nachbarländer nach wie vor sehr gut. «Man sieht aber erste Wolken am Konjunkturhimmel aufziehen, was die Unternehmen vorsichtiger werden lässt.»
Üblicherweise würde dies laut Jacob dazu führen, dass die Stimmung am Arbeitsmarkt kippt. «In der Vergangenheit wurden in solchen Situationen sofort Einstellungsstopps verhängt, doch diesmal ist es anders.»
Der Grund sei der Arbeitskräftemangel. Rund drei Viertel der Firmen haben laut der Umfrage nach wie vor Mühe, Personal zu finden. Besonders ausgeprägt sei der Fachkräftemangel bei IT- und technischen Berufen, aber auch in den klassischen Lehrabgängerberufen, in der Gesundheits- und Logistikbranche sowie in der Gastronomie.
Jacob erwartet deshalb auch keinen Einbruch am Arbeitsmarkt, selbst wenn es zu einer stärkeren konjunkturellen Eintrübung kommen sollte. «Der Fachkräftemangel ist so gross, dass auch eine konjunkturelle Delle das Problem nicht löst», meint er. Der Grund sei, dass infolge des demografischen Wandels noch einige Jahre mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt aus- als eintreten.