22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Gemäss einem neuen Sector Updates von Standard & Poors Fund Services sind die meisten Fondsmanger von globalen Aktienfonds weiterhin zurückhaltend in ihren Markteinschätzungen.
Die Zurückhaltung der Fondsmanager ist verständlich, sagt Alison Cratchley, Lead Analyst bei S&P Fund Services. Das ist das vierte aufeinanderfolgende Quartal, in dem globalen Aktienfonds Verluste schreiben. Im dritten Quartal verloren Mainstream-Fonds im Durchschnitt über 19 Prozent, womit sich die Verluste seit Jahresbeginn auf 28 Prozent summieren.
Die folgenden Strategien vermochten Cratchley besonders zu überzeugen:
Robert Burdett und Gary Potter, Fondsmanager des mit AA gerateten Thames River Multi-Capital Funds Global Boutiques Fund, erhöhten die defensiven Positionen und reduzierten britische Positionen um 1,5 Prozent auf etwas über 12 Prozent, indem sie den Anteil von Fonds mit grossen UK-Holdings reduzierten. Grund dafür war ihre ungünstige Prognose für Anlagen in Sterling. Auch der Anteil der Europa-Aktien wurde auf etwas über 13 Prozent des Portfolios heruntergefahren. Ihrer Ansicht nach haben die Massnahmen der Zentralbank zwar das Risiko eines Kollapses des Finanzsystems deutlich zu verringern vermocht, aber die Auswirkungen der Finanzkrise sind noch nicht in vollem Umfang in der Realwirtschaft spürbar.
In ihrer Länderallokation favorisieren Burdett und Potter Japan, da Japan die meisten Kreditprobleme, die andere Volkswirtschaften plagen, vermeiden konnte. Der japanische Markt sieht ihrer Meinung nach besonders günstig aus, wenn man das Verhältnis Kurs/Substanzwert heranzieht, und auch die Dividenden sind sicherer als in anderen grossen Märkten. Ausserdem kaufen die beiden Manager US-Aktien - in der Annahme, dass sich die US-Wirtschaft als erste erholen wird und die Anleger von einer Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem britischen Pfund profitieren könnten.
Klaus Kaldemorgen, Fondsmanager des von S&P mit AAA gerateten DWS Akkumula und DWS Vermögensbildung I hält einen relativ hohen Anteil an Cash (15 bis 20 Prozent) in beiden Fonds und nutzt mittels Futures auf den EuroStoxx und den S&P 500 die Volatilität der Märkte aus. Er erwatet eine tiefere Rezession als Anfang der 1980er Jahre und geht davon aus, dass sie länger als drei Quartale andauern wird. Da er annimmt, dass die kleineren Märkte stärker betroffen sind, hat er skandinavische und irische Titel verkauft. Kaldemorgen ist momentan auch kein Fan von Gold und hat seine Rohstoffpositionen durch den Verkauf der brasilianischen Aktie Petrobras reduziert. Er hält aber weiterhin 3% seines Fonds in Russland (Gazprom und Lukoil). Insgesamt konzentriert er sich auf defensive, dividendenstarke Aktien wie die Deutsche Telekom, Roche und Novartis. Er will in ausgewählte Unternehmen investieren, die einer Rezession standhalten können, wie BASF, Siemens, und Deutsche Börse.