26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
"Die Weltwirtschaft ist noch nicht aus dem Schneider", konstatierte Ben Inker, Leiter des Asset Allocation Teams, an der GMO Investoren-Konferenz, die am 22. März in Zürich stattgefunden hat.
"Insbesondere die Entschuldung in den USA ist noch nicht weit fortgeschritten. Auch die Eurozone hat massive Probleme, nicht allein, aber auch wegen Griechenland. In den Industrieländern sind Staatsanleihen im Allgemeinen sehr teuer und nicht empfehlenswert", sagt Inker. Aber auch Aktien sind nach seiner Einschätzung alles andere als billig; in Europa, Asien und den Schwellenländern sind die Aktienmärkte in etwa fair bewertet.
Jeremy Grantham, einer der Gründer von GMO, wies auf die Bedeutung der 7-Jahresvorhersagen für die Asset Allocation hin. Anhand der Prognosen aus dem Jahre 1999, für welche sich Grantham den Ruf eines "Perma-Bear" eingehandelt hat, zeigte er auf, dass die Renditevorhersagen von GMO insbesondere für den amerikanischen Aktienmarkt sogar zu optimistisch gewesen waren. Vor einem Jahr war Grantham einer der wenigen Investoren, der am Tiefpunkt zum Wiedereinstieg an den Aktienmärkten riet. Heute empfiehlt Grantham Aktien aus den Emerging Markets und Titel mit hoher Qualität, das heisst von Unternehmen mit hohen und stabilen Erträgen und geringer Verschuldung.
Realrenditen bei Staatsanleihen negativ
Im Anleihenmarkt sind die Renditen von Regierungsanleihen viel zu tief. Grantham würde diese wenn immer möglich leer verkaufen: "Betrachten wir die Risiko-Return-Verhältnisse der verschiedenen Anlagekategorien, so haben sich nach der spekulativen Rallye des letzten Jahres die Aussichten der Realrenditen für die nächsten sieben Jahre deutlich reduziert und sind unter den Stand von 2003 gefallen. Insbesondere für Schweizer Bonds sind sie negativ." Für Vermögensverwalter bedeutet dies, dass sie mehr Karriererisiken eingehen müssen, um in ihren Portfolios Mehrwert zu erzielen.
James Montier machte in einem Workshop deutlich, dass eine dynamischere Anlagestrategie erforderlich sein wird, um in den nächsten Jahren erfolgreich zu investieren. Montier, seit 2009 Mitglied des GMO Asset Allocation Teams, empfiehlt insbesondere eine "Contrarian"-Strategie.
Stabilere Emerging Markets
Bei der Bewertung von Aktien der Schwellenländer kommen die Emerging-Markets-Spezialisten Arjun Divecha und Amit Bhartia zum Schluss, dass die Anlagerisiken der Schwellenländer gegenüber den Industrieländern deutlich abgenommen haben. Ein Bewertungsabschlag ist aus ihrer Sicht nicht mehr gerechtfertigt. Sie begründen dies mit den signifikant solideren Finanzhaushalten der Regierungen gegenüber den 90er-Jahren. Schwellenländer haben heute im Durchschnitt tiefere Verschuldungsquoten als Industrieländer sowohl im Konsumkreditbereich wie auch im Finanzsektor. Darüber hinaus ist die demographische Situation in Schwellenländern günstig und die Profitabilität hat enorm zugenommen.
An der diesjährigen GMO Investoren-Konferenz nahmen mehr als 80 Vertreter von institutionellen Anlegern teil. Die Asset-Allocation-Strategien von GMO basieren auf den Einschätzungen der Entwicklungen an den internationalen Aktien- und Obligationenmärkten sowie im Bereich der alternativen Anlagen für die nächsten sieben Jahre. (mak)