20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Aktienmärkte sind aufgrund der Bewertungssituation besser nach unten abgesichert als in früheren Krisen. Der Aktien-Risikoappetit-Index und die Risikoprämienprognose liefern ein kurzfristiges Kaufssignal. Aktien werden neu leicht übergewichtet. Ausweitung der Credit Spreads deutet auf eine Normalisierung hin und nicht auf eine fundamentale Krise.
Unsere Indikatoren mit kurzfristiger Prognosekraft zeigen, dass es sich jetzt lohnt, Risiken einzugehen. Die annualisierte Risikoprämienprognose ist von -13% (vor der Korrektur) auf +25% gestiegen - das eingegangene Risiko wird kurzfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit entsprechend entschädigt werden.
Als zweite kurzfristige Timingvariable liefert der Aktien-Risikoappetit-Index ein starkes kurzfristiges Einstiegssignal. Der Index steht per 23.8.2007 bei -0.88. Vor einem Monat wies das Modell einen Wert von +0.60 aus. Damals war die Gefahr einer Marktkorrektur sehr hoch; jetzt zeigt sich ein gegenteiliges Bild.
Diese beiden kurzfristigen Timingvariablen empfehlen eine Aktienübergewichtung, welche wir aufgrund der nach wie vor angespannten Situation in reduziertem Mass zu Lasten von CHF-Cash umgesetzt haben.
Bewertungen moderat
Die Aktienmärkte sind aufgrund der Bewertungssituation besser nach unten hin abgesichert als in den Jahren 1997 und 1998 und vor allen Dingen in 2000. Der MSCI Welt wies Ende Mai 2007 einen PE-Wert von 15 auf. Dieser Wert ist mit demjenigen aus dem Jahre 1995, d.h. dem Jahr der Mexiko-Krise, vergleichbar. Damals wies der MSCI ein PE von fast 16 auf. Jede andere Korrektur startete mit höheren PE-Werten. Betrachtet man die geschätzte Über- bzw. Unterbewertung anhand der Bewertung mit Trendgewinnen, so zeigt sich, dass Aktien zu Beginn der Subprime-Korrektur 17% überbewertet und damit gegenüber Anleihen nicht mehr günstig waren. Mit Ausnahme der Korrektur im Jahre 1995 waren Aktien in den vergangenen Korrekturen höher bewertet.
Mit aktuellen I/B/E/S-Gewinnprognosen gerechnet waren Aktien vor der aktuellen Korrektur sogar mit 8% unterbewertet, was in etwa mit der 1995-Situation übereinstimmt. Zu Beginn aller anderen Neubewertungsphasen waren Aktien gegenüber Anleihen stark überbewertet.
Normalisierung an den Kreditmärkten
Lange war mit der expansiven Geldpolitik der Notenbanken (zu) viel billiges Geld zur Verfügung gestellt worden. Die Zeit des expansiven Geldmengenwachstums wird vorerst vorbei sein. Die Ausweitung der Credit Spreads deutet eher auf eine Normalisierung als auf eine fundamentale Krise hin. Die Spreads befanden sich vor der Korrektur auf einem historisch tiefen Niveau. Mit den höheren Zinsaufschlägen werden die Investoren nun angemessener für das von ihnen eingegangene Risiko entÂschädigt.
Aktuelle |
Bisherige |
Referenzindex |
|
Geldmarkt |
9.0 |
10.0 |
10.0 |
Obligationen CHF |
31.0 |
31.0 |
33.0 |
Obligationen Fremdwährung |
19.0 |
19.0 |
17.0 |
Aktien Schweiz |
8.2 |
8.0 |
8.0 |
Aktien Ausland |
32.8 |
32.0 |
32.0 |
Obligationen gesamt |
50.0 |
50.0 |
50.0 |
Aktien gesamt |
41.0 |
40.0 |
40.0 |