Leichte Abschwächung der Konjunkturerwartungen

18.11.2010, 16:09 Uhr

Die Konjunkturerwartungen sind gemäss dem

Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische

Wirtschaftsforschung (ZEW) im November erneut leicht gesunken. Nach dem

weitaus deutlicheren Rückgang im Vormonat fiel der Credit Suisse ZEW

Indikator um 3,4 Punkte und erreichte -30,9 Punkte. Gleichzeitig stieg

der Index zur Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage um weitere 5,0

Punkte auf 50,0 Punkte und setzte damit die optimistischere Tendenz

fort. Die Erwartungen hinsichtlich des kurzfristigen Zinsumfelds haben

sich gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Der entsprechende Index

stieg um 1,2 Punkte auf 26,2 Punkte. Die Inflationserwartungen setzten

ihren graduellen Abwärtstrend fort und der entsprechende Saldo sank um

marginale 0,6 Punkte auf 11,9 Punkte. Weiterhin erwartet die

überwiegende Mehrheit (64,3%) in den kommenden sechs Monaten ein

unverändertes Inflationsumfeld nahe den derzeit ausserordentlich tiefen

Niveaus.

Der Novemberwert des Credit

Suisse ZEW Indikators zeigt eine weitere leichte Abschwächung der

Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate. Nachdem sich der

Indikator im Vormonat um deutliche 22,4 Punkte eingetrübt hatte, fiel

der Rückgang im November mit -3,4 Punkten aber geringer aus. Der Credit

Suisse ZEW Indikator erreichte -30,9 Punkte.

Gleichzeitig

hat sich die Einschätzung der gegenwärtigen Konjunktursituation im

November aber erneut verbessert. Der zugehörige Saldo stieg um 5,0

Punkte auf ein hohes Niveau von 50,0 Punkten. Während 50% der Experten

die aktuelle Lage als «normal» betrachten, bezeichnete die andere Hälfte

der befragten Experten (+5,0 Prozentpunkte) die Situation als «gut».

Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass die meisten

Umfrageteilnehmer den Spielraum für eine weitere Verbesserung als

begrenzt erachten.

Inflationserwartungen bleiben konstant

Die Erwartungen

hinsichtlich der künftigen Inflationsentwicklung haben sich im November

kaum verändert. Die Erwartungen einer künftig höheren Inflationsrate

reduzierten sich um 3,7 Prozentpunkte auf 23,8% und der Anteil der

Finanzmarktexperten, die in Zukunft eine tiefere Inflation erwarten,

fiel um 3,1 Prozentpunkte auf 11,9%. In der Folge stieg der Anteil der

Experten, die in den kommenden sechs Monaten eine unveränderte

Inflationsrate erwarten, um 6,8 Prozentpunkte auf 64,3%. Der zugehörige

Index fiel leicht, er sank um 0,6 Punkte auf 11,9 Punkte.

Nach

dem deutlichen Rückgang im Vormonat haben sich die Zinserwartungen im

November stabilisiert, und der Saldo der kurzfristigen Zinsen stieg um

1,2 Punkte auf 26,2 Punkte. Noch immer erwartet die überwiegende

Mehrheit von 69% (-6,0 Prozentpunke) im kommenden Halbjahr ein

unverändert tiefes Zinsniveau. Indessen erwartet ein Anteil von immerhin

28,6% (+3,6 Prozentpunkte) über diesen Zeithorizont einen Anstieg.

Erwartungen gegenüber CHF gestiegen

Obschon

der Aktienmarktausblick noch immer weitgehend optimistisch blieb (71,4%

der Finanzmarktexperten erwarten steigende Kurse), hat sich der

entsprechende Indikator im November deutlich eingetrübt. Er fiel von

einem hohen Niveau um 10,5 Punkte und erreichte 59,5 Punkte.

Die

Erwartungen bezüglich der Frankenentwicklung sind im November deutlich

gestiegen. Die Salden zur Frankenentwicklung gegenüber dem Euro, dem

US-Dollar sowie dem japanischen Yen haben dabei um mehr als 20 Punkte

zugelegt.



Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine

analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991

durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das

allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen

Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im

Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen

Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte

hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der

kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse

haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der

Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen

Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel,

Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden

ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile.

Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators

gegenüber dem Vormonat. (cl)

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