26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Eine grosse Mehrheit der Menschen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich glaubt nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden. Doch immerhin fast jeder Fünfte hält die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung für sinnvoll, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
In der Schweiz und Österreich ist man gegenüber Kryptowährungen aufgeschlossener, in Deutschland und Frankreich skeptischer. Das zeigt eine neue YouGov-Umfrage im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint. Die grosse Mehrheit kennt Kryptowährungen, doch nur wenige nutzen sie. Immerhin 28% der Schweizerinnen und Schweizer halten sie jedoch grundsätzlich für eine geeignete Anlageform.
In der Schweiz und in Österreich ist der Anteil derjenigen, denen Kryptowährungen unbekannt sind, am geringsten (jeweils 7%). In Deutschland hat nur jeder Zehnte noch nie von Kryptowährungen gehört, in Frankreich sind es 14%. Gleichzeitig liegt die Zahl der Personen, die sich mit Kryptogeld gut auskennen und es nutzen, weiterhin im einstelligen Bereich. So sind es in der Schweiz und in Deutschland nur 8% und 9% in Österreich. Am geringsten ist die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer in Frankreich. Dort verwenden gerade einmal 3% Kryptowährungen.
Dass Kryptogeld in Zukunft die staatlichen Währungen ablöst, halten 72% der Schweizer für wenig wahrscheinlich. Damit ist die Skepsis hierzulande am kleinsten. In Deutschland (81%), Österreich (78%) und Frankreich (73%) fallen die Ergebnisse etwas höher aus. Im Länderdurchschnitt ist das Vertrauen in Kryptowährungen hinsichtlich der Preisstabilität aber gering (22%). Den Franken bzw. den Euro hält man für preisstabiler (68%). Am stärksten vertrauen die Menschen dem Gold bzw. dem Goldpreis (87%).
Marco Kundert, Partner bei BearingPoint, erklärt: Im Vergleich mit den Nachbarländern seien Schweizerinnen und Schweizer den Kryptowährungen gegenüber am aufgeschlossensten, kommentiert Marco Kundert, Partner bei BearingPoint, die Resultate der Umfrage. Trotzdem sei der Anteil der Nutzer mit 8% noch sehr überschaubar. Gründe dafür seien die hohe Volatilität, fehlende Sicherheit bei der Verwahrung und Ungewissheit zukünftiger Regulierung. Gleichzeitig gibt die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung an, einen digitalen Franken zukünftig für Zahlungen einsetzen zu wollen.
Die Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung, also des digitalen Frankens bzw. Euros, hält im Schnitt jede fünfte befragte Person für sinnvoll. Am stärksten haben hier die Befragten in der Schweiz und Österreich zugestimmt (jeweils 22%), etwas geringer in Deutschland (19%) und Frankreich (18%). Nur in der Schweiz würde mit 56% die Mehrheit eine digitale Zentralbankwährung im Alltag nutzen. Die Deutschen würden den digitalen Euro im Alltag am allerwenigsten nutzen, wenn es ihn gäbe: 36% der Deutschen halten das für wahrscheinlich, in Österreich und Frankreich jeweils 43%.
Insgesamt sind die Menschen noch sehr zögerlich bei Investitionen in Kryptogeld. Die überwiegende Mehrheit der Befragten in der Schweiz – 79% – hat noch nie ihr Geld in Kryptowährungen angelegt. In Deutschland haben 81% noch nicht in Kryptowährungen investiert, in Österreich 80%. Frankreich bildet mit 86% das Schlusslicht. Wer es schon getan hat, ging dabei in allen Ländern den unmittelbaren Weg: 7% aller Befragten handeln direkt an der Krypto-Börse. Nur 3% gehen dafür über das Depot der eigenen Hausbank, jeweils 5% über das Depot bei einem Online-Broker oder bei einem spezialisierten Krypto-Broker.
Laut BearingPoint lässt es sich beobachten, dass die jüngere Generation in der Schweiz die Kryptowährungen in vielen Dimensionen deutlich positiver bewerten als ältere Bevölkerungsgruppen. Insbesondere würden sie eher in Kryptowährungen investieren und schätzen sie als preisstabiler ein.
Gold ist für über 80% der Befragten in allen Ländern weiterhin die geeignetste Anlageform, gefolgt von Aktien (inklusive Fonds) und staatlichen Währungen wie Bargeld, Anleihen, Tagesgeldern oder Geldmarktfonds. In der Schweiz halten 87% der Bevölkerung Gold für eine grundsätzlich geeignete Anlageform. In Österreich stimmen mit 91% sogar noch mehr Menschen zu, wenn es darum geht, mit Gold das eigene Vermögen zu erhalten. Aber auch in Deutschland (83%) und in Frankreich (80%) hält man das Edelmetall für eine gute Geldanlage.
Kryptogeld steht hinter Gold, Aktien und staatlichen Währungen an letzter Stelle. Immerhin vertrauen ihm aber im Länderdurchschnitt noch 25% der Menschen. Die Schweiz führt mit 28%, wenn es um die Eignung von Kryptowährungen als Anlageform geht. Deutschland bildet mit 22% die Nachhut, Österreich (24%) und Frankreich (25%) stehen im Mittelfeld.
Jeder zehnte Befragte hält die Investition aus dem Depot bei der eigenen Hausbank für die attraktivste Wahl der Anlage in Kryptowährungen. Das ist von allen Investitionsmöglichkeiten die am stärksten begehrte und liegt vor der Direktinvestition bei einer Kryptobörse, dem Online-Broker oder dem spezialisierten Krypto-Broker. Hier unterscheiden sich die Erfahrenen in Sachen Kryptogeld von den Unerfahrenen. So sind nur 3% der Schweizer, die schon in Kryptowährungen angelegt haben, den Weg über die Hausbank gegangen. Wer noch nicht investiert hat, würde das zuallererst bei der Hausbank tun. Hier ist der Wert mit 13% im Vergleich zu denen, die schon investiert haben mehr als viermal so hoch. Auch in Österreich, Frankreich und Deutschland sind die Zahlen ähnlich: Die Hausbank ist für die Anlage-Interessierten attraktiv. Zusätzlich wissen 12% der Schweizer nicht, wie sie in Kryptowährungen investieren können.