28.11.2024, 10:24 Uhr
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Die Kreditkarte hat seit Beginn der Pandemie im Vergleich zu den anderen Zahlungsmitteln massiv an Bedeutung gewonnen. Zudem entwickelt sich kontaktloses Zahlen zum neuen Standard, wozu auch das starke Wachstum von Zahlungen mit dem Mobiltelefon beiträgt. Das zeigt der aktuelle Swiss Payment Monitor der ZHAW und der Universität St. Gallen.
Die Kreditkarte ist das umsatzstärkste Zahlungsmittel in der Schweiz: Mit ihr geben die Menschen am meisten Geld aus, nämlich 24% ihrer Ausgaben. Dahinter folgen die Rechnung (22%), die Debitkarte (21%) und Bargeld (13%). Das zeigt der zum vierten Mal durchgeführte Swiss Payment Monitor der ZHAW und der Universität St. Gallen. Für die Untersuchung wurden Ende 2020 mehr als 1400 Personen repräsentativ für die ganze Schweiz befragt.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Kreditkarte somit die Debitkarte von der Spitzenposition abgelöst. Dies geht laut ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann vor allem auf die Zunahme von Online-Käufen seit Ausbruch der Corona-Pandemie zurück. Gemessen an der Anzahl Transaktionen ist Bargeld immer noch das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel mit einem Anteil von 32%, knapp vor der Debitkarte (31%). Der Bargeldgebrauch ging allerdings bezüglich Umsatz rund 10 Prozentpunkte und betreffend Transaktionsanzahl rund 13 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr zurück. Das zeigt, dass auch kleinere Beträge immer öfter bargeldlos beglichen werden. Im Durchschnitt trägt eine Person nur noch rund 50 Franken Bargeld auf sich (-29%).
Zahlungen mit mobilen Geräten (v.a. mit dem Mobiltelefon) haben sich innerhalb eines Jahres bezogen auf den Umsatzanteil mehr als verdoppelt und auch die Anzahl Transaktionen hat um mehr als die Hälfte zugenommen. Fast 10% aller Transaktionen werden mittlerweile unabhängig von der Betragshöhe mit einem mobilen Gerät abgewickelt. Insbesondere bei Kleinstbeträgen und Onlinezahlungen war das Wachstum laut den Experten enorm. Im Distanzgeschäft ist das mobile Bezahlen mit knapp 30% der Transaktionen sogar das meistgenutzte Zahlungsmittel, gefolgt von der Rechnung (29%) und der Kreditkarte (22%).
Am häufigsten mobil bezahlt wird über Apps mit integrierter Bezahlfunktion (21% der Transaktionen über mobile Geräte). Ein Beispiel dafür ist der Ticketkauf in Apps von ÖV-Unternehmen. Daneben nutzen viele Menschen das Mobiltelefon zum Zahlen in Ladengeschäften via QR-Code (20%) und via kontaktlose Datenübertragung (NFC) (13%). In-App-Zahlungen sind auch die mobile Bezahlform, die den Menschen am besten gefällt, gefolgt von Überweisungen an Privatpersonen via Bezahl-Apps wie Twint sowie dem Bezahlen im Internet mit QR-Code und mit hinterlegten Bezahldaten.
Nicht nur mit dem Mobiltelefon, sondern auch mit Bezahlkarten ist kontaktloses Bezahlen der neue Standard. Rund drei Fünftel aller Transaktionen und die Hälfte des Umsatzes mit Bezahlkarten werden mittlerweile kontaktlos abgewickelt. Seit Ausbruch der Pandemie sind die entsprechenden Anteile je um rund 10 Prozentpunkte gestiegen. Dabei sei insbesondere die Anhebung der Limite für kontaktlose Zahlungen ohne PIN auf 80 Franken und die Aufforderung seitens der Händler ausschlaggebend gewesen, so .
Ein Fünftel der Befragten hat weiter schon mindestens einmal neue Online-Banklösungen der Neobanken genutzt. Besonders verbreitet ist ihr Einsatz bei Männern und in der deutschsprachigen Schweiz. Insgesamt kennen rund zwei Drittel der Personen hierzulande mindestens einen der gängigsten Neobanken-Anbieter. Am bekanntesten sind CSX der Credit Suisse (40% Bekanntheitsanteil), Revolut (37%) und Zak (29%). Revolut wird am häufigsten genutzt (10% der Befragten), gefolgt von TransferWise (wie Revolut ein britischer Anbieter) und dem Schweizer Anbieter Neon (je 6% der Befragten).
Die Hauptgründe für die Nutzung von Neobanken sind die einfache und praktische Handhabung sowie die rasche Überweisung und ständige Verfügbarkeit. Interessanterweise seien die vorteilhafte Gebührenstruktur und insbesondere die günstigen Wechselkurse nicht mehr gleich ausschlaggebend wie in den Vorjahren, stellt Stadelmann fest. Drei Fünftel der Nutzerinnen und Nutzer von Neobanken verwenden deren Online-Bankservices ergänzend zu den herkömmlichen Anbietern. Rund 10% haben aufgrund der neuen Online-Bankservices Leistungen eines herkömmlichen Anbieters gekündigt und 30% beabsichtigen, dies in Zukunft zu tun.