26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Die Postfinance erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen knapp 9% höheren Betriebsertrag von CHF 817 Mio. Den Betriebsgewinn verdoppelte sie auf CH 164 Mio. Ende Juni zählte das Institut noch knapp 2,49 Mio. Kundinnen und Kunden, rund 90'000 weniger als Ende 2021. Der Rückgang ist aufgrund des Kreditvergabeverbots und der Negativzinsen erwünscht. Fürs zweite Halbjahr wird ein deutlich niedrigerer Ertrag erwartet.
Die Postfinance profitierte im ersten Halbjahr 2022 von höheren Erträgen aus den Guthabengebühren und dem Interbankengeschäft. Dadurch konnte sie den anhaltenden Rückgang im Zinsdifferenzgeschäft kompensieren. Zudem trugen höhere Erträge aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zum guten Ergebnis bei.
Die Erhöhung des Leitzinses per 17. Juni 2022 erachtet das Institut als richtig. Es begrüsst die Rückkehr zu positiven Zinsen – auch im Interesse der Kundinnen und Kunden. Kurzfristig wirkt sich der Zinsschritt der SNB aber negativ auf die Erträge aus Guthabengebühren und dem Interbankengeschäft aus. Postfinance erwartet deshalb im Zinsgeschäft für die zweite Jahreshälfte einen deutlich tieferen Ertrag.
Zwar geht die Bank davon aus, dass sich die Aussichten für das klassische Zinsdifferenzgeschäft mittelfristig wieder verbessern, die Erholung werde nur schrittweise erfolgen, erklärt das Institut
Rückläufig entwickelten sich wie bei praktisch allen Banken die Kundenvermögen: Diese betrugen Ende Juni CHF 103,2 Mrd. verglichen mit CHF 110,7 Mrd. Ende 2021. Der Rückgang geht vor allem auf den schwachen Verlauf der Finanzmärkte zurück.
Über zwölf Monate gesehen hat das Institut mehr als 140'000 Kundinnen und Kunden verloren, wobei sich der Rückgang ersten Halbjahr 2022 mit 90'000 Kundenverlusten beschleunigt hat.
Der Aderlass wird bewusst in Kauf genommen, ja ist von der Postfinance sogar erwünscht. Diese hatte laut der Nachrichtenagentur awp zuletzt stets betont, dass im aktuellen Zinsumfeld die Kundengelder wegen des Kreditvergabeverbotes ökonomisch nicht sinnvoll angelegt werden könnten. Deshalb und wegen erhöhter regulatorischer Anforderungen peile man einen Rückgang an.
Das Argument ist aus Sicht des Instituts verständlich, wenn auch eher kurzfristig gedacht. Die Zinsen sind im Begriff, sich zu normalisieren, das Ende der Negativzinsen naht. Abgesehen vom Kundenvertrauen dürfte der Schwund der Kundschaft auch der Motivation der Mitarbeitenden abträglich sein.
Dass dem Schritt auch eine politische Absicht zugrunde liegt, dürfte schwer zu widerlegen sein. Seit langem versucht die Postfinance vergeblich, sich im lukrativen Hypothekargeschäft bewegen zu dürfen. Konkurrenz und Politik haben sich dem Ansinnen wiederholt entgegengestellt.