Konkurse in Zürich steigen um 64 Prozent

Das Gastgewerbe war mit 91 Fällen auch in absoluten Zahlen der zweitgrösste Konkurstreiber. (Bild: Shutterstock.com/Dpvue Images)
Das Gastgewerbe war mit 91 Fällen auch in absoluten Zahlen der zweitgrösste Konkurstreiber. (Bild: Shutterstock.com/Dpvue Images)

Während die Konkurse in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich anstiegen, scheint der Boom bei den Neugründungen vorbei zu sein. Besonders stark betroffen von Konkursen war die Holz- und Möbelindustrie sowie die Handwerker und das Bau- und Gastgewerbe.

15.03.2022, 16:58 Uhr

Redaktion: rem

Im Februar 2022 stiegen die Insolvenzen um 14%. Insgesamt musste über 406 betroffene Unternehmen der Konkurs eröffnet werden. In den ersten zwei Monaten des Jahres 2022 kam es in der Schweiz gemäss der Analyse von Dun & Bradstreet zu 758 Insolvenzen von Unternehmen. Dies ist eine Zunahme um 17% gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr. Besorgniserregend ist der Zuwachs der Firmenpleiten in Zürich (+64%) und im Espace Mittelland (+41%). In der Zentralschweiz nahmen die Konkurs um 18% zu.

Die Analyse der Konkursbranchen zeigt, dass in der Holz- und Möbelindustrie, bei den Handwerkern sowie im Bau- und im Gastgewerbe das höchste Risiko einer Firmenpleite herrscht. Deswegen sei es in diesen Branchen besonders wichtig, die Kreditwürdigkeit von Geschäftspartnern aktiv zu überwachen, so Dun & Bradstreet.

Besonders negativ sticht also neu die Holz- und Möbelindustrie hervor. Hier war das Risiko einer Pleite rund 3,2 Mal höher als der gesamtschweizerische Durchschnitt aller Branchen. An zweiter Stelle stehen die Handwerksbetriebe mit einem 2,7 Mal erhöhtem Risiko und mit 161 Fällen auch der höchsten absoluten Zahl an Konkursen. Auch das Baugewerbe und das Gastgewerbe weisen ein sehr hohes Pleiterisiko auf, wobei das Gastgewerbe mit 91 Fällen auch in absoluten Zahlen der zweitgrösste Konkurstreiber war.

Boom bei Neugründungen vorbei

Während die Konkurse also deutlich anstiegen, scheint der Boom bei den Neugründungen vorbei zu sein. Insgesamt wurden 8'033 Firmen neu ins Handelsregister eingetragen, was einer Abnahme um 1% entspricht. Am stärksten war der Rückgang der Neugründungen im Espace Mittelland (-12%) und im Tessin (-6%). Im Februar 2022 nahmen die Neugründungen in der Schweiz um 4% ab. Insgesamt wurden 4'221 Unternehmen neu im Handelsregister eingetragen.

In den ersten zwei Monaten war der grösste Gründungsboom bei den Gesundheitsdiensten. Hier wurden 1,6 Mal mehr Unternehmen gegründet als im Schnitt aller Branchen. An zweiter Stelle steht die Holz- und Möbelindustrie, gefolgt von den Persönlichen Dienstleistungen, den Ausbildungsdiensten und dem Gastgewerbe.

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