22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die vom Bund verordnete Homeoffice-Pflicht als Massnahme zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat die Heimarbeit nur leicht ansteigen lassen. Aktuell arbeitet nur die Hälfte aller Erwerbstätigen mehr als einen halben Tag pro Woche zuhause, wie eine Umfrage von Comparis zeigt.
Seit dem 18. Januar 2021 gilt für alle Arbeitgeber die Pflicht, Homeoffice anzuordnen, wo das möglich ist. Der Online-Vergleichsdienst hat mittels einer repräsentiven Umfrage untersucht, wie diese Pflicht umgesetzt wird. Gerade mal 50,9% der Erwerbstätigen arbeiten mehr als einen halben Tag pro Woche zuhause. Das sind nur knapp 9% mehr als 2019 (42,2% der Erwerbstätigen). Und der Anteil der Erwerbstätigen, die mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit daheim verbringen, ist nur um 16% angestiegen (37,3% gegenüber 21,4%). Das gilt für alle Sprachregionen.
"Diese Zahlen belegen, dass nach wie vor viele zur Arbeit pendeln", sagt Comparis-Immobilienexperte Frédéric Papp. Das zeige auch das Mobilitäts-Monitoring Covid-19. Der Anteil der zu Arbeitszwecken zurückgelegten Mobilität ist trotz Homeoffice-Pflicht deutlich höher als während des ersten Lockdowns ohne Homeoffice-Pflicht.
Ein klarer Graben zeigt sich gemässe der Umfrage bei der aktuellen Homeoffice-Pflicht bezüglich sozioökonomischer Faktoren. Der Anteil der aktuell Homeoffice-Arbeitenden ist signifikant höher bei Personen mit hoher Bildung im Vergleich zu Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsgrad (26% gegenüber 10,5%).
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Einkommen: Personen mit einem Brutto-Haushaltseinkommen von über 8’000 Franken arbeiten eher zu 90% oder mehr von zuhause aus als Personen zwischen 4’000 und 8’000 Franken oder bis 4’000 Franken Einkommen (25,6% vs.14% und 11,9%).
Die Wohnverhältnisse wirken sich ebenfalls auf das zuhause Arbeiten aus. Der Anteil der Personen, die 90% bis 100% der Arbeitszeit daheim verrichten, ist bei Besitzenden von Wohneigentum deutlich höher als bei Mieterinnen und Mietern (24,8% vs. 16,6%). "Gut ausgebildete Personen mit hohen Einkommen können ihren Arbeitsalltag in der Regel flexibler gestalten und sind somit weniger abhängig von einem fixen Arbeitsplatz", erklärt Papp.
Gar nicht im Homeoffice arbeiten derzeit 45,9% der Befragten. Dieser Anteil ist nur wenig kleiner als vor der Corona-Pandemie mit 51,6%. Es sind auch hier überwiegend Personen mit niedrigem und mittlerem Bildungsniveau (60% vs. 32,1% und Einkommen von bis 4’000 Franken oder 4’000 bis 8’000 Franken (53,7% und 51,9% vs. 35,5%).
Es zeigt sich auch ein Gender-Gap bei den Geschlechtern. Frauen arbeiten deutlich häufiger am Arbeitsplatz als Männer (40,4 vs. 51,9 Prozent). Das ist laut Comparis darauf zurückzuführen, dass Frauen im Vergleich zu Männern eher in Teilzeit und in Berufen arbeiten, die eine physische Präsenz erfordern.
Comparis hat auch die Personen, die 2019 oder 2021 Arbeitszeit im Homeoffice zubrachten, nach ihrem künftigen Anteil an Heimarbeit nach der Corona-Pandemie befragt. Demnach schätzen gut 60%, dass sie auch nach dem Lockdown mindestens einen halben Tag pro Woche im Homeoffice verbringen werden. Rund ein Viertel rechnet damit, mindestens die Hälfte der Arbeitszeit daheim zu leisten und gut 20% sehen ihren Homeoffice-Anteil bei unter 10%. Diese Schätzwerte liegen im Vergleich zu den erhobenen Homeoffice-Anteilen für 2019 zwar höher. Daraus einen nachhaltigen Homeoffice-Boom abzuleiten, sei aber übertrieben, meint Papp.
Diesen Trend bestätige auch die bei den Arbeitgebern durchgeführte Umfrage der Credit-Suisse zur Reaktion der KMUs auf die Corona-Krise. Demnach beabsichtigt zwar ein Drittel der KMUs, nach der Pandemie "etwas" mehr Homeoffice zu ermöglichen. Aber deutlich weniger als 10% wollen ihr Angebot "deutlich" ausbauen. Vor diesem Hintergrund seien auch die in den vergangenen Monaten geäusserten Prognosen, wonach Büroliegenschaften künftig vermehrt leer stehen werden, zu relativieren, so Comparis.