17.12.2025, 09:17 Uhr
Der US-Onlinehändler und Technologiekonzern Amazon will sein Geschäft rund um die Künstliche Intelligenz (KI) offenbar mit einer milliardenschweren Investition in den ChatGPT-Entwickler OpenAI ausbauen. Dabei geht...
Das Tauziehen um Warner Brothers Discovery geht in die nächste Runde. Der Hollywood-Riese stemmt sich gegen eine Übernahme durch den Rivalen Paramount Skydance und bevorzugt das Netflix-Angebot. So oder so: Die Medienbranche befindet sich am Beginn einer grösseren Konsolidierungswelle.
Die Führungsspitze von Warner Brothers Discovery veröffentlichte am Mittwoch eine formale Antwort, in der sie ihren Aktionären empfahl, das «unaufgefordert» unterbreitete Angebot nicht anzunehmen. Dieses sei unangebracht und bleibe hinter der Offerte von Netflix zurück. Der Vorstand empfehle einstimmig das Angebot der Streamingplattform. Zuvor hatten bereits das «Wall Street Journal» und die Nachrichtenagentur Bloomberg über eine bevorstehende Watsche für Paramount berichtet.
In einem Brief an die eigene Belegschaft bekannte sich der Warner-Bros.-Chef David Zaslav unterdessen zu der bereits unterzeichneten Vereinbarung mit Netflix. «Und wir arbeiten derzeit zusammen, um dieses Geschäft in Abhängigkeit von der Zustimmung der Regulierer und anderen Bedingungen abzuschliessen», schrieb er. Die Absage an Paramount geschehe im besten Interesse der Aktionäre, nachdem der Vorstand dessen Angebot mit derselben Sorgfalt geprüft habe wie die Netflix-Offerte, ergänzte er.
Paramount, hinter der Oracle-Gründer und Softwaremilliardär Larry Ellison und sein Sohn David stehen, hatte sich zuvor direkt an die Aktionäre gewandt. Der Konkurrent, zu dem der TV-Sender CBS und der Kinderkanal Nickelodeon gehören, hatte 30 US-Dollar in bar je Aktie für den Gesamtkonzern Warner Bros. auf den Tisch gelegt. Netflix hat ein Angebot im Gegenwert von 27,75 Dollar für das Hollywood-Studio und das HBO-Streaminggeschäft gemacht.
Mit Vermögenswerten wie den Warner-Bros.-Studios, HBO/Max und CNN verfügt Warner Bros. über eines der wertvollsten Content- und Markenportfolios weltweit. Nach mehreren Jahren hoher Verschuldung, Restrukturierungen und unterdurchschnittlicher Aktienperformance wurde der Konzern jedoch zum Übernahmekandidaten.
Zusätzliche Unsicherheit entsteht durch politische Signale aus Washington. US-Präsident Donald Trump äusserte sich wiederholt kritisch zur Rolle von CNN und deutete an, dass der Nachrichtensender nicht zwingend Teil eines grossen Medienkonglomerats bleiben sollte. Für Investoren erhöht dies die regulatorische und politische Komplexität möglicher Transaktionen erheblich. Die aktuelle Bietersituation deutet auf den Beginn einer neuen Konsolidierungsphase in der globalen Medienbranche hin.