22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Bei Julius Bär sind die verwalteten Vermögen in den Monaten Juli bis Oktober zurückgegangen. Ausserdem rechnet die Privatbank im laufenden Jahr mit einem tieferen Gewinn als im Vorjahr, weil sie die Rückstellungen für Kredite erhöhen musste.
Stand heute seien Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt 82 Millionen Franken gebucht, teilte Julius Bär mit. 70 Millionen davon seien «nach Ende Oktober» im Kreditportfolio entstanden.
Weiteren Details gab die Bank nicht preis. Zu einzelnen Kundenbeziehungen könne man keine Aussagen machen, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.
Zuvor war in den Medien spekuliert worden, der drohende Zusammenbruch der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko könnte auch für Julius Bär unangenehme Folgen haben. Der Österreicher und seine Unternehmen hätten Kredite von «deutlich über einer halben Milliarde» bei der Bank offen, hiess es etwa in einem Artikel des Finanzblogs «Inside Paradeplatz» mit Verweis auf einen Insider.
Bär habe vor vier Jahren den Kauf der Globus-Gruppe durch Benko und seine thailändischen Partner finanziert. Die Bank kommentierte den Bericht nicht.
Die Qualität des Kreditbuchs und der Bilanz bleibe von den Wertberichtigungen unbeeinträchtigt, betonte derweil Julius Bär. Die Bank habe mit einer starken Kapitalisierung und einer hohen Liquidität ausreichend Kapazität, «um jegliche aus der Geschäftstätigkeit der Gruppe resultierenden Risiken aufzufangen».
Der Vermögensverwalter rechnet nun in 2023 mit einem rückläufigen Gewinn. Denn zusätzlich zu den Kreditrückstellungen belaste auch ein höherer Steuersatz. Die Bank hatte 2022 950 Millionen Franken verdient - 12 Prozent weniger als im Rekordjahr davor. Im ersten Halbjahr 2023 lag der Gewinn mit 532 Millionen noch um 20 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Die verwalteten Vermögen von Julius Bär sanken derweil per Ende Oktober 2023 auf 435 Milliarden Franken, nachdem sie Ende Juni noch 441 Milliarden erreicht hatten. In den gesamten ersten zehn Monaten des Jahres stiegen die Vermögen jedoch um 3 Prozent.
Dieser Anstieg war laut der Bank hauptsächlich auf anhaltende Netto-Neugeldzuflüsse und eine positive Performance der globalen Aktienmärkte zurückzuführen. Teilweise wurde dies allerdings durch den negativen Währungseffekt belastet: Der Franken wertete gegenüber den meisten wichtigen Währungen seit Jahresbeginn auf.
Die Netto-Neugeldzuflüsse hätten sich fortgesetzt, hiess es von der Bank weiter. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 beliefen sich die Zuflüsse netto auf 10,3 Milliarden Franken. Im ersten Semester hatte Bär Netto-Neugelder in Höhe von 7,1 Milliarden akquiriert.
Derweil stellt die Bank eine saisonal bedingte Verlangsamung der Kundenaktivität fest. Die Bruttomarge gibt sie für die ersten zehn Monate des Jahres 2023 mit «über 89 Basispunkten» (BP) an - nach 85 BP im gleichen Vorjahreszeitraum. Allerdings betrug die Marge im Zeitraum von Juli bis Oktober lediglich «über 83 BP», ein Rückgang im Vergleich zu 93 BP im ersten Halbjahr. Analysten hatten mit 92,5 Basispunkten für die zehn Monate gerechnet.
Das für Banken wichtige Aufwands-Ertrags-Verhältnis stieg von 66 auf 68 Prozent. Begründet wird dies mit Wachstumsinitiativen. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 stieg die Zahl der Kundenberater netto um 75 Vollzeitstellen auf 1'323. Ausserdem gebe es eine «vielversprechende Pipeline für weitere Neueinstellungen».