22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Julius-Bär-Gruppe setzt nach einem Gewinnrückgang im vergangenen Jahr ein neues Kostensparprogramm auf. Dabei sollen im laufenden Jahr weitere 300 Stellen abgebaut werden, sagte CEO Philipp Rickenbacher im Rahmen der Bekanntgabe des Jahresresultats.
Wie Julius Bär am Montag bekanntgab, ging der Gewinn 2019 gegenüber dem Vorjahr um 37% auf 465 Mio. Franken zurück. Die Bank führt den Rückgang auch auf Goodwill-Abschreiber und Rückstellungen für Rechtsfälle zurück. Doch auch der adjustierte Gewinn vor Steuern sank um 6% auf 917 Mio. Franken. Die verwalteten Vermögen stiegen auf 426 Mia. Franken, was auch der positiven Marktentwicklung geschuldet war. Das Nettoneugeld belief sich auf 10,6 Mia. Franken, im Vergleich zu 17,4 Mia. im Vorjahr. Die verwalteten Vermögen lagen per Jahresende bei 426 Mia. Franken,
Der Gewinn war vor allem durch eine Rückstellung von 153 Mio. Franken im Zusammenhang mit einer Klage der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS) beeinträchtigt. Der Goodwill-Abschreiber von 99 Mio. Franken betrifft den italienischen Vermögensverwalter Kairos. Julius Bär will an Kairos aber festhalten.
Gemeinsam mit der Präsentation der Jahreszahlen hat Julius Bär am Montag auch eine Anpassung ihrer Unternehmensstrategie und ihrer Mittelfristziele angekündigt. Das Vermögensverwaltungsinstitut möchte seine Kostenbasis durch Produktivitäts- und Effizienzmassnahmen um 200 Millionen Franken reduzieren. Im laufenden Jahr würden rund 300 Stellen abgebaut, erklärte Philipp Rickenbacher, CEO von Julius Bär. Die Erträge sollen gleichzeitig um mehr als 150 Millionen verbessert werden.
Die Bank hatte bereits vor Jahresfrist ein Kostensenkungsprogramm im Umfang von 100 Millionen Franken angekündigt, das zu einer Nettoreduktion des Personalbestands der Gruppe um 2 Prozent oder rund 140 Stellen bis Ende 2019 führen sollte. Die Ersparnisse aus diesem Programm seien bis Ende 2019 bereits zu rund 60 Prozent realisiert worden, sagte Rickenbacher.
"Wir werden die Investitionen in persönliche Beratung und Technologie beschleunigen. Und wir werden unseren Führungsschwerpunkt von einer Netto-Neugeld-Strategie zu nachhaltiger Gewinnsteigerung verlagern", so Rickenbacher. Dazu werden die Investitionen in Technologie in den Jahren 2020 und 2021 um rund 20% erhöht. Es werde zu einer wesentlichen Umschichtung weg von Investitionen in die Modernisierung des Back-End hin zu Investitionen in die Steigerung des Kundennutzens am Front-End kommen.
Mit der Verlagerung von einer Netto-Neugeld-Strategie hin zu nachhaltiger Gewinnsteigerung führt Julius Bär für den kommenden Dreijahreszyklus (2020 – 2022) neue Ziele ein:
Die Dividendenpolitik und Kapitalrückgabepolitik bleiben unverändert. Ordentliche jährliche Dividenden in Höhe von 40% des adjustierten Konzerngewinns können durch Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden ergänzt werden, heisst es weiter in der Mitteilung. Das aktuelle Rückkaufprogramm in Höhe von 400 Mio. Franken läuft bis Ende Februar 2021.
Mit dem Dreihjahresprogramm will Julius Bär Ertragsverbesserungen von mehr als 150 Mio. Franken erreichen. Der erwartete branchenweite Margendruck soll mit einem weiterentwickelten Angebot und fortgesetzter Einführung gebührenbasierter Beratungsmodelle, einem Ausbau der Leistungen im Bereich Strukturierung und Kredite sowie durch eine konsequente Preispolitik ausgeglichen werden.
Die Reduktion der Kostenbasis um 200 Mio. Franken soll mit einer Vereinfachung der Organisation sowie einer Verbesserung der operativen Leistung in allen Bereichen erreicht werden. Auch die geografische Präsenz der Gruppe werde auf Grundlage des künftigen Wachstumspotenzials überprüft. Es wurde bereits beschlossen, das Buchungszentrum auf den Bahamas zu schliessen.
Das Programm soll ab 2021 seine Wirkung entfalten und bis 2022 vollständig umgesetzt sein.