27.11.2024, 14:11 Uhr
Ausländische Anbieter wie Apple oder Samsung haben im Oktober in der Volksrepublik China offenbar bloss 6,22 Millionen Geräte abgesetzt. Laut Berechnungen der regierungsnahen China Academy of Information and...
Die direkten Folgen einer wirtschaftlichen Abkühlung in Japan auf die Weltkonjunktur dürften laut ING Investment Management in 2011 begrenzt sein. Naturkatastrophen führen gewöhnlich dazu, dass die Wachstumsprognosen noch im selben Jahr nach oben angepasst werden, da der Wiederaufbau die Wirtschaft ankurbelt.
Momentan hemmen an der Ostküste Japans noch die zeitweiligen Stromsperren die Wirtschaftstätigkeit. Das Basisszenario von ING IM geht aber davon aus, dass sich die Situation zum Sommer hin entscheidend bessert. Die Produktion wird voraussichtlich nach Südwest-Japan verlagert sofern die nukleare Krise sich nicht verschärft.
Lieferengpässe bei Elektronikkomponenten
Auch ein Grossteil der Komponenten für die Elektronikindustrie kommt aus der betroffenen Region. Kurzfristig könnten Automobilherstellern daher die spezial gefertigten Halbleiter ausgehen, ebenso wie den Herstellern von Smartphones die LCD-Displays und den Herstellern von Digitalkameras die Spiegelreflexobjektive. Je nach Standort des Werks können auch petrochemische Firmen vom Strommangel betroffen sein. Industrien mit hohem Energiebedarf sind Bau- und Baustoffindustrie, gefolgt von der Haushaltsgüterindustrie.
Geldpolitische Entschlossenheit
Die geldpolitische Entschlossenheit der Bank of Japan (BoJ) hält die Auswirkungen auf die globale Wirtschaft in Grenzen. Die BoJ hat sofort Liquidität in den Geldmarkt gepumpt; die Regierung wird voraussichtlich einen Sonderetat für den Wiederaufbau bereitstellen. Auch die G7 intervenierte sofort am Devisenmarkt, um den Höhenflug des Yen zu zügeln, der untertägig auf USD/JPY 76 geschnellt war.
Japans Beitrag zum globalen Wachstum ist begrenzt
Obwohl Japan bei Zugrundelegung der Marktkurse 8,7 % der globalen Wirtschaftsleistung repräsentiert, trägt das Land nur in Höhe von rund 5 Prozentpunkten (Pp.) direkt zum globalen Wachstum bei. Das ist sehr viel weniger als der Beitrag Chinas in Höhe von 20-25 Pp. (bei Zugrundelegung der Marktkurse knapp über 9 % des globalen BIP) oder der Beitrag der amerikanischen Verbraucher (10-15 Pp.).
Bedenkt man, dass Japan seit Ende der 1990er Jahre mit Deflation (und somit stagnierendem Wachstum) gekämpft hat, während die übrige Welt lebhaft weiterwuchs, macht das natürlich Sinn. Die direkten Folgen einer wirtschaftlichen Abkühlung in Japan für die Weltkonjunktur sollten daher begrenzt sein.