22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die japanische Notenbank (BOJ) hat trotz der anhaltenden Inflation den Leitzins beibehalten. Sie will den Kauf von Staatsanleihen flexibler gestalten.
Es werde weiterhin eine Zielmarke von minus 0,1 Prozent bei den kurzfristigen Zinsen und null Prozent bei der Rendite für zehnjährige Staatsanleihen angepeilt, teilten die Währungshüter in Tokio nach ihrer zweitägigen Sitzung mit.
Allerdings modifizierten sie die Linie ihrer Geldpolitik leicht und erklärten nun, dass es sich um «Referenzwerte» handele und nicht um «starre Grenzen».
Die Bank of Japan teilte mit, sie werde den Kauf 10-jähriger japanischer Staatsanleihen zu 1,0 Prozent im Rahmen von Festzinsgeschäften anstelle des vorherigen Zinssatzes von 0,5 Prozent anbieten. Damit signalisierte sie, dass sie nun einen Anstieg der 10-jährigen Rendite auf 1,0 Prozent tolerieren würde.
«Eine nachhaltige und stabile Erreichung des Inflationsziels von 2 Prozent, begleitet von Lohnerhöhungen, ist noch nicht in Sicht», erklärte die BOJ.
Die Bank von Japan hob ihre Inflationsprognose für das Jahr 2023 nun auf 2,5 Prozent an, nachdem sie zuvor noch von 1,8 Prozent ausgegangen war.
Angesichts der extrem hohen Unsicherheit über die Wirtschafts- und Preisaussichten sei es angemessen, die Nachhaltigkeit der geldpolitischen Lockerung im aktuellen Rahmen zu verbessern, indem man die Zinskurvenkontrolle flexibler vornehme, argumentierte die Notenbank. Die Börse in Tokio gab in Reaktion auf den Beschluss deutlich nach.