Japans Exporte wachsen zweistellig

Die japanischen Autohersteller profitierten vom tiefen Yen und exportierten mehr. (Bild CAPTAINHOOK/Shutterstock)
Die japanischen Autohersteller profitierten vom tiefen Yen und exportierten mehr. (Bild CAPTAINHOOK/Shutterstock)

Die japanische Exportwirtschaft hat im Juli deutlich angezogen. Gleichwohl hat das Wachstum der für die Wirtschaft des Landes wichtigen Ausfuhren nicht so stark an Schwung gewonnen wie von Analysten erhofft. Dafür überrascht das grosse Plus bei den Importen.

21.08.2024, 11:07 Uhr
Konjunktur

Redaktion: awp/sw

Im Jahresvergleich meldete das japanische Finanzministerium einen Anstieg der Ausfuhren um 10,3 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt einen Zuwachs um 11,5 Prozent erwartet. Im Monat zuvor hatte das Wachstum lediglich 5,4 Prozent betragen.

Im Juli war die japanische Währung Yen im Vergleich zum US-Dollar zunächst auf den tiefsten Stand seit 38 Jahren gerutscht. Dadurch wurden japanische Waren im Ausland günstiger, wovon vor allem die Hersteller von Chip-Bausteinen und Autos profitierten. Allerdings erholte sich der Yen im Monatsverlauf dann deutlich.

Viel mehr Waren eingeführt

Die japanischen Importen überraschten positiv. Diese legten im Juli im Jahresvergleich um unerwartet deutliche 16,6 Prozent zu, nachdem sie im Juni nur um 3,2 Prozent gestiegen waren.

Wegen des vergleichsweise starken Anstiegs der Importe rutschte die japanische Handelsbilanz im Juli in den negativen Bereich. Das Ministerium meldete ein Defizit von knapp 622 Milliarden Yen (etwa 3,64 Milliarden Franken).

«Es wird erwartet, dass sich die Erholung der japanischen Exporte für den Rest des Jahres fortsetzen wird», schrieb Volkswirt Kelvin Lam von Pantheon Macroeconomic. Zwar zeige die US-Wirtschaft Anzeichen einer Verlangsamung, allerdings könnte die erwartete Zinssenkung der Notenbank im September die Konjunktur beleben und so einen Teil dieser Abschwächung ausgleichen.

Die künftige Nachfrage aus China indes bleibt Lam zufolge wegen der anhaltend schwachen Inlandsnachfrage ein Problem, obwohl die Regierung bereits mit verschiedenen gezielten Konjunkturmassnahmen für den Immobiliensektor und den Konsum gegengesteuert habe.

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