J.P. Morgan erwartet schnelleres Gewinnwachstum in Europa

Die europäische Wirtschaft präsentiert sich trotz politischer Risiken robuster als in den letzten Jahren.

28.04.2017, 17:17 Uhr

„Die europäische Wirtschaft liegt weiter auf Erholungskurs, und so geht auch die Arbeitslosigkeit weiter zurück. Dies stärkt das Verbrauchervertrauen ebenso wie die Gesamtnachfrage“, betont Karsten Stroh, Produktexperte für europäische Aktien bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt. Positive Zuwächse seien darüber hinaus auch bei Einzelhandelsumsätzen sowie der Industrieproduktion zu verzeichnen, da Konsum und Investitionen weiter zulegten. Nach zwei Rezessionen in den letzten zehn Jahren erfolge die Erholung zudem von einer niedrigen Ausgangsbasis, die viel Raum für einen Anstieg der Nachfrage und Auslastung zulasse.

„Die Umfragedaten der Unternehmen sind so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr und liegen auf einem Niveau, das in der Vergangenheit einem realen Wachstum des Bruttoinlandprodukts von mehr als zwei Prozent entsprach. Bei gleichzeitigem Anstieg der Inflation können das nominale Wachstum und somit die Unternehmensumsätze den höchsten Stand seit vielen Jahren erreichen“, unterstreicht Stroh.

Der Experte betont, dass der Schlüssel zur Stärkung der Performance in Europa in der Beschleunigung des Gewinnwachstums liege, das seit sechs Jahren enttäuschend verlaufen sei. Zurzeit werden aber nicht nur die Gewinnerwartungen nach oben revidiert, sondern die Unternehmen liefern allmählich auch tatsächlich das Wachstum, das erforderlich ist, um einen Anstieg der Erträge zu bewirken.

„Aufgrund der Datenlage zeigen sich europäische Aktien derzeit so attraktiv wie lange nicht. Anleger haben in diesem Super-Wahljahr allerdings ein gewisses Maß an politischer Unsicherheit auszuhalten: Nicht nur wählen EU-Mitgliedsstaaten, die 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Europäischen Union ausmachen, eine neue Regierung. Letzte Woche hat auch noch das Vereinigte Königreich vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Es könnte jetzt aber eine gute Zeit sein, um die vorsichtige Haltung anderer auszunutzen, die ungeachtet der Verbesserung der europäischen Fundamentaldaten noch nicht in Kauflaune sind.“

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