IWF erwartet stabiles Wachstum der Weltwirtschaft

Chinas Exporte sind 2024 gestiegen, wohl um den von Donald Trump angedrohten Zollerhöhungen zuvorzukommen. (Bild: Shutterstock.com/
Maxx-Studio)
Chinas Exporte sind 2024 gestiegen, wohl um den von Donald Trump angedrohten Zollerhöhungen zuvorzukommen. (Bild: Shutterstock.com/ Maxx-Studio)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2025 mit einem stabilen Weltwirtschaftswachstum und einem anhaltenden Rückgang der Inflation – trotz «Gegenwind» durch die Handelspolitik von Donald Trump, wie IWF-Chefin Kristalina Georgieva erklärt.

13.01.2025, 16:36 Uhr

Redaktion: hf

Die US-Wirtschaft entwickle sich «etwas besser» als erwartet, obwohl es grosse Unsicherheiten über die Handelspolitik der neuen Regierung unter Donald Trump gebe. Diese dürfte den Gegenwind für die Weltwirtschaft verstärken und die langfristigen Zinssätze in die Höhe treiben, meinte sie gegenüber Reportern vor der Veröffentlichung des Weltwirtschaftsausblicks in den kommenden Tagen.

Weil sich die Inflation dem Ziel der US-Notenbank annähere und die
Daten auf einen stabilen Arbeitsmarkt hindeuteten, könnte es sich das Fed leisten, weitere Konjunkturdaten abzuwarten, bevor es weitere Zinssenkungen vornehme. Insgesamt dürften die Zinssätze für einige Zeit etwas höher bleiben.

Unterschiedliche Geschwindigkeiten

Der IWF sieht unterschiedliche regionale Trends, worunter das Wachstum
in der EU in etwa stagnieren und sich in Indien ein wenig abschwächen werde. China leide unter Deflationsdruck und anhaltenden Problemen der
Binnennachfrage.

Die Länder mit niedrigem Einkommen befänden sich trotz ihrer Reformbemühungen in einer Lage, in der neue Schocks sie «ziemlich negativ» treffen dürften. Der starke Dollar könnte zu höheren Finanzierungskosten für Schwellenländer und insbesondere für Länder mit niedrigem Einkommen
führen.

Schulden sind keine Lösung

Die meisten Staaten müssten nach den hohen Ausgaben in der Coronapandemie ihre Haushaltsausgaben senken und Reformen einleiten, um das Wachstum dauerhaft anzukurbeln. Man könne sich den Weg aus der Krise nicht mit Krediten bahnen, sondern nur aus den Problem herauswachsen, betont die IWF-Chefin. Die mittelfristigen globalen Wachstumsaussichten seien so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Die Helvetische Bank hat die Worte von Kristalina Georgieva aufgegriffen und ergänzt sie mit der Einschätzung, dass auch viele Banken für 2025 ein stabiles Wachstum der Weltwirtschaft, trotz den Herausforderungen in China und Europa.

In China stiegen die Exporte 2024 auf ein Rekordwert. Hintergrund
könnte allerdings der Regierungswechsel in den USA sein, vor dem chinesische Unternehmen ihre Produkte noch schnell aus dem Land bekommen wollten, um so möglichen Zölle zu umgehen.

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