22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Europäische Zentralbank und die anderen Notenbanken müssen laut IWF bei der Eindämmung der Inflation auf Kurs bleiben, auch wenn steigende Zinsen die Gefahr von Rezessionen erhöhen.
«Es dauert zu lange, bis sich die Inflation wieder dem Zielwert nähert», sagte Gita Gopinath, erste stellvertretende Direktorin des Internationalen Währungsfonds auf der jährlichen EZB-Klausur. «Das bedeutet, dass die Zentralbanken, einschliesslich der EZB, trotz des Risikos eines schwächeren Wirtschaftswachstums bei der Inflationsbekämpfung bleiben müssen.»
Auf längere Sicht werden strukturelle Verschiebungen in der Wirtschaft mehr Aufwärtsrisiken für die Preise mit sich bringen und die Notenbanken möglicherweise dazu zwingen, ihre Strategien zu verfeinern, so die indisch-amerikanische Ökonomin. Finanzielle Spannungen könnten darüber hinaus zu Konflikten zwischen Inflations- und Finanzstabilitätszielen.
Ähnlich wie EZB-Präsidentin Christine Lagarde forderte Gopinath staatliche Unterstützung für den Kampf gegen die Inflation statt deren Befeuerung durch fiskalische Hilfsmassnahmen.
«Einige Nebeneffekte der Inflationsbekämpfung durch die Geldpolitik könnten verringert werden, wenn die Finanzpolitik eine grössere Rolle spielen würde», sagte sie. Letztlich sei es aber Aufgabe der Zentralbanken, unabhängig von der Finanzpolitik für Preisstabilität zu sorgen.