Investrends.ch neu mit der Jobbörse "Investjobs"

Ein Auszug aus dem neuen Jobportal "Investjobs".
Ein Auszug aus dem neuen Jobportal "Investjobs".

Der Arbeitsmarkt ist grossen Veränderungen unterworfen. Für Banken, Vermögensverwalter und Versicherungen wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal mit den erforderlichen Kompetenzen zu finden. Darum bietet investrends.ch jetzt neu eine Jobbörse an: "Investjobs".

17.10.2019, 16:00 Uhr

Autor: René Maier

Auf Investjobs, der neuen Job-Plattform auf investrends.ch, sind über 4'000 Stellenangebote aus dem Finanzsektor ausgeschrieben. Für Stellensuchende ist das die Gelegenheit, nach dem Traumjob im Banking, im Asset Management oder in der Versicherungsbranche Ausschau zu halten.

Der Finanzsektor generierte 2018 mit einer Wertschöpfung von 63.2 Mrd. Franken ungefähr 9.4 Prozent der gesamten Schweizer Wirtschaftskraft. Banken und Versicherungen befinden sich bezüglich der volkswirtschaftlichen Leistung in einer ähnlichen Grössenordnung. Inklusive indirekter und induzierter Wertschöpfungseffekte war sogar eine Wertschöpfung in Höhe von 83 Mrd. Franken mit dem Finanzsektor verbunden. Diese Zahlen hat BAK Basel in der jüngsten Wirkungsanalyse zum Schweizer Finanzsektor errechnet.

Auch als Arbeitgeber ist der Finanzsektor gemäss BAK Basel mit 218'000 Vollzeitstellen nach wie vor von hoher Bedeutung. Damit stellten Banken (144'000) und Versicherungen (74'000) im Jahr 2018 mehr als jeden zwanzigsten Arbeitsplatz in der Schweiz. Zusätzlich löste der Finanzsektor eine externe Wertschöpfung in Höhe von geschätzten 19.8 Mrd. Franken aus. Damit waren in den Vorleistungsbranchen mehr als 146'000 Vollzeitstellen verbunden. Unter Berücksichtigung dieser indirekten Effekte war 2018 jeder achte Wertschöpfungsfranken und fast jeder elfte Arbeitsplatz der Schweiz mit dem Finanzsektor verbunden.

Schweizer Banken auf dem Weg in eine neue Arbeitswelt

Die Veränderung der Arbeitswelt wird im Wesentlichen durch die wirtschaftliche Entwicklung, die demografische Verschiebung sowie den technologischen Wandel geprägt. Das Sorgenbarometer von "Arbeitgeber Banken" und die steigende durchschnittliche Rekrutierungsdauer zeigen deutlich, dass es für Banken schwieriger wird, qualifiziertes Personal mit den erforderlichen Kompetenzen zu finden. Laut dem Verband werden in den kommenden Jahren bestimmte von den Mitarbeitenden verlangte Kompetenzen immer wichtiger: Dazu gehören technologiebezogene und nicht-kognitive Soft-Skills wie Kreativität, Eigeninitiative, analytisches Denken, Stresstoleranz und Flexibilität.

Die Branche müsse künftig ihre hohe Attraktivität für Lernende behalten, die neusten Bildungstrends aufnehmen und entsprechende Arbeits- und Lerninhalte bieten, um auf einem sich stetig verändernden Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben. Auch das Potenzial von älteren Mitarbeitenden müsse vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung besser ausgeschöpft werden. Da sich der Karriereverlauf der Bankmitarbeitenden verändern werde, brauche es auch hier sowohl bei Arbeitgebern wie bei Arbeitnehmern ein Umdenken respektive einen Kulturwandel, fordert "Arbeitgeber Banken".

Wenn ältere Mitarbeitende auch in den Banken länger arbeiten sollen, müssten ihnen die entsprechenden Arbeitsmodelle wie Bogenkarrieren, Altersteilzeit etc. angeboten werden. Auf Seiten der Mitarbeitenden brauche es einen Mentalitätswandel und eigenverantwortliche Massnahmen zur Bildung und Weiterbildung. Die eigenen Kompetenzen müssten ständig hinterfragt und auf künftige Anforderungen ausgerichtet werden. "Arbeitsmarktfähigkeit ist die neue Arbeitsplatzsicherheit" lautet die Formel von "Arbeitgeber Banken".

Asset Management: Talente gesucht

Ein wichtiger Teilbereich des Finanzplatzes Schweiz ist das Asset Management. Schätzungen zeigen, dass Vermögensverwalter mit Sitz in der Schweiz mehr als zwei Billionen Franken für inländische und ausländische Kunden verwalten. Bezogen auf die Beschäftigten sind es rund 25 Prozent der Gesamtbeschäftigung im Finanzsektor, die dem Asset Management zugeordnet werden können.

Eine der wichtigsten Ressourcen im Asset Management sind qualifizierte Arbeitskräfte. Die Auswirkungen neuer Technologien, neue Vorschriften und sich ändernde Kundenerwartungen erfordern Mitarbeitende mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten. In einer von PwC durchgeführten Umfrage sehen 70 Prozent der CEOs von Finanzdienstleistungsunternehmen die begrenzte Verfügbarkeit von talentierten Fachkräften als Bedrohung für das Wachstum ihres Geschäfts.

Die Asset-Management-Industrie hat also einen grossen Bedarf an gut ausgebildeten Spezialisten aus verschiedenen Bereichen. Nicht nur Kenntnisse in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre werden benötigt, sehr gefragt sind auch Absolventen mit Abschlüssen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie. Fachkräfte mit einem solchen Hintergrund werden zunehmend für Stellen im Risiko- oder Portfoliomanagement gesucht, denn diese Qualifikationen sind auch ein wichtiger Treiber für Innovationen im Asset Management.

Inländische und ausländische Talentpools wichtig

Die Schweiz ist mit ihrer hohen Standort- und Ausbildungsqualität zwar ein wichtiger Hub für Talente. Dennoch ist der globale Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften notwendig, da in vielen Branchen die Nachfrage nach Talenten das Angebot übersteigt, sodass Arbeitnehmer aus dem Ausland eingestellt werden müssen. Die Anziehungskraft von Städten wie Zürich und Genf mit ihrer hohen Qualität zum Leben und Arbeiten spielt bei der Gewinnung von Talenten eine Schlüsselrolle. Darüber hinaus ist aber auch eine liberale Einwanderungspolitik zentral, um vom globalen Talentpool profitieren zu können.

Klar ist, dass auch wenn die hiesige Finanzindustrie auf einen Talentpool mit anlagespezifischem Wissen zurückgreifen kann, weitere Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Verfügbarkeit von Fachkräften mit den notwendigen Skills und Talenten in der sich rasant verändernden Arbeitswelt sicherzustellen.

Lesen Sie zum Thema auch das Interview mit Stefan Bernet, CEO von Jobchannel.

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