20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Investoren sind trotz Handelsspannungen optimistisch für chinesische Anlageklassen, wie die Studie von Invesco zeigt. Laut Umfragen planen die Anleger in den nächsten zwölf Monaten höhere Allokationen in fast allen chinesischen Anlageklassen.
Mehr als 80% der globalen Investoren wollen ihre China-Allokationen in den nächsten zwölf Monaten moderat bis deutlich ausweiten, so das Ergebnis einer von Invesco in Auftrag gegebenen Studie der Economist Intelligence Unit zum China-Engagement globaler Investoren. Nur 4% planen, ihr Engagement in China zurückzuführen. Für "The China Position", eine Studie mit 411 professionellen Investoren aus Nordamerika, Asien-Pazifik (APAC) und Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA), wurden Vertreter globaler Organisationen zu ihrem China-Engagement befragt.
Wie die Studie zeigt, haben fast 90% der Befragten "spezifische China-Allokationen", das heisst gezielte Anlagen am chinesischen Markt und nicht nur China-Anlagen, die sich aus einem breiteren regionalen Engagement oder Emerging-Market-Investment ergeben. Beispiele sind spezifische Allokationen in Aktien, Anleihen oder alternative Investments durch aktive Fonds, ETFs oder andere Anlagevehikel. Von den übrigen 10% der befragten Investoren, die bislang kein spezifisches China-Engagement haben, sind trotzdem noch zwei Drittel über globale Portfolios oder Asien- bzw. Emerging-Market-Investments am chinesischen Markt investiert.
Auf die Frage nach den Gründen für ihr gezieltes China-Engagement nannten die Befragten vor allem die "Stärkung der China-Expertise meiner Organisation" (41%). Weitere bedeutende Faktoren für den Ausbau der China-Allokationen sind Fortschritte in wichtigen Bereichen wie der Unternehmensberichterstattung, der Rechtssicherheit, der Regulierung und der Finanzintermediation. Organisationen, die noch keine spezifischen China-Allokationen haben, nannten die "fehlende Transparenz im Finanzsystem für ausländische Investoren" als grösste Hürde, die einem gezielten Investment in diesem Markt entgegensteht (39,5%). Mehr als 30% der Befragten führten zudem drei weitere Hemmnisse auf: Sorgen über eine unzureichende Rechtssicherheit und wirtschaftliche Stabilität sowie das Fehlen zuverlässiger Finanzintermediäre. Auf die Frage, was für Änderungen ihre Organisation zu einem gezielten China-Engagement veranlassen könnten, nannte über die Hälfte der
Befragten eine grössere Rechtssicherheit für ausländische Investoren.
Die Umfrageteilnehmer sind weiterhin zuversichtlich, was den Ausblick für die Weltwirtschaft angeht und noch optimistischer für China. Rund zwei Drittel der Befragten sind der Meinung, dass sich die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den nächsten zwölf Monaten verbessern werden. Fast drei Viertel rechnen mit einem noch besseren wirtschaftlichen Umfeld in China. Im Einklang mit Chinas Aufstieg an die Weltspitze in der Entwicklung neuer Technologien bezeichneten 58% der befragten Organisationen das Thema technologische Innovation (z.B. in den Bereichen künstliche Intelligenz oder Robotik) als potenziell attraktives Anlagethema in Bezug auf China. An zweiter Stelle standen Finanzdienstleistungen, die von der Hälfte der Befragten als potenziell attraktives Anlagethema genannt wurden.
Die Frage nach den Auswirkungen des US-chinesischen Handelsstreits auf die Anlageentscheidungen ergab ein gemischtes Bild. Mit 43% bzw. 42% der Befragten ist der Anteil der Investoren, die negative Auswirkungen auf ihre Anlageentscheidungen erwarten, nur leicht höher als der derjenigen, die mit positiven Auswirkungen rechnen. Am optimistischsten zeigten sich die Investoren aus Nordamerika, von
denen 53% mit "gewissen" oder "bedeutenden" positiven Auswirkungen rechnen. Trotz der Unterschiede in Bezug auf die erwarteten Auswirkungen gaben die Organisationen auf die Frage nach den Folgen ihrer Prognosen für den US-chinesischen Handelsstreit an, dass sie ihr China-Engagement vermutlich entweder "deutlich" oder "moderat" ausweiten werden.
Wie die Befragung zeigt, investieren institutionelle Investoren in China vor allem in Aktien: Mehr als zwei Drittel sind direkt am chinesischen A-Aktienmarkt investiert (in Nordamerika liegt der Anteil der Investoren mit einer direkten Allokation in A-Aktien sogar bei 82%), und mehr als die Hälfte hat eine direkte Allokation in chinesische Offshore-Aktien (H-Aktien), in APAC sogar 80%. Rund 52% der Befragten wollen ihre Allokationen in chinesische Onshore-Aktien in den nächsten zwölf Monaten ausbauen – mehr als bei allen anderen chinesischen Anlageklassen. Das gilt insbesondere für ausserbörsliche Anlagen wie Immobilien oder Direktbeteiligungen an Unternehmen. Die Hälfte der Befragten will ihr Engagement in diesen Bereichen ausbauen. Die einzige Anlageklasse, in der die meisten Befragten ihr Engagement stabil halten wollen und keine Ausweitung planen, sind an Offshore-Börsen gehandelte Staatsanleihen: 38% der Befragten wollen ihre Positionen in diesen Papieren aufstocken; 40% wollen sie stabil halten.