22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Mit einer proaktiven Fiskal- und Geldpolitik will die chinesische Regierung die heimische Wirtschaft ankurbeln und auf ihrem Wachstumspfad bei aktuell avisierten 8% halten. Dazu gehört die Senkung des Leitzinses für Kredite und Einlagen sowie des Mindestreservesatzes für Banken, die Aufhebung der Kreditquoten für Banken sowie weitere direkte Interventionen.
Allein das im November angekündigte Konjunkturpaket im Wert von RMB 4 Billionen sollte die Investitionen in Infrastruktur, zum Beispiel im Transportbereich oder dem Bau von günstigen Mietwohnungen, ankurbeln. Zudem sollen ausgewählte, vom Abschwung besonders stark betroffene Branchen zusätzliche direkte Unterstützung erhalten. Das Ausmass dieses Konjunkturpakets ist enorm und dürfte das nachlassende Exportwachstum aufwiegen, heisst es in der jüngsten Ausgabe des Invesco Investment-Newsletter The Dragon Code. Der dadurch bewirkte Anstieg der inländischen Nachfrage sollte ein Abrutschen der chinesischen Wirtschaft in einen ausgedehnten Abschwung in den kommenden Jahren verhindern.
China-Expertin Ho erwartet, dass das Konjunkturprogramm seine Wirkung ab 2009 entfalten wird und zu einer Verlagerung der mittelfristigen Wachstumstreiber in China von den Exporten zu den Anlageinvestitionen und von privaten zu öffentlichen Investitionen führen wird. Während exportorientierte Unternehmen weiter mit der nachlassenden Nachfrage aus den USA und Europa zu kämpfen haben, sollten sich binnenwirtschaftlich orientierte Unternehmen resistenter zeigen. Dabei sind die Ertragsperspektiven im Konsum- und Einzelhandelssektor angesichts des langfristigen Aufwärtstrends der verfügbaren Einkommen und der geringen Verschuldung der chinesischen Haushalte besonders gut. Ho zufolge werden vor allem Industrie- und Immobilienunternehmen von der Verbesserung der Kreditkonditionen im Zuge der proaktiven Politik der chinesischen Regierung profitieren.
Auf kurze Sicht werden die schwachen gesamtwirtschaftlichen Daten weiter die Schlagzeilen beherrschen. Doch die jüngsten Initiativen und Massnahmen haben erneut gezeigt, dass die chinesische Regierung über eine deutlich höhere politische Flexibilität verfügt als die westlichen Regierungen, sagt Samantha Ho. Sobald der Risikoappetit der Anleger wieder zunimmt, sollten die chinesischen Aktien aufgrund der relativ stärkeren chinesischen Fundamentaldaten zu den ersten Gewinnern des Aufschwungs zählen.