23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Aktienorientierte Anleger sollten derzeit vor allem auf dividendenstarke Titel setzen. So lautet die Devise von ING Investment Management in einer aktuellen Marktanalyse. "Auf lange Sicht machen Dividendenrendite und Dividendenwachstum mit über zwei Dritteln den Grossteil der Gesamtrendite einer Aktie aus, das schafft Sicherheit", sagt Kris Hermie, Dividenden-Fondsmanager bei ING IM.
Nach einer Phase der Dividendenkürzungen dürften laut Hermie die für 2010 erwarteten kräftigen Ertragszuwächse die Dividendenentwicklung stützen. Ein gutes Beispiel hierfür sei der US-amerikanische Chiphersteller Intel, der jüngst seine vierteljährliche Dividende im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent steigern konnte. In diesem Jahr hält der Experte ein Dividendenwachstum von mindestens zehn Prozent für möglich – vorausgesetzt die Unternehmensgewinne könnten weiterhin zulegen. "Wir erwarten für 2010 eine Rendite von 15 bis 20 Prozent an den globalen Aktienmärkten. Auf die Dividenden wird ein zunehmend grösserer Anteil an den absoluten Erträgen entfallen", sagt Hermie.
Die gegenwärtige Lage ist nach Meinung von ING IM der Situation in den Jahren 2003 und 2004 verblüffend ähnlich. 2003 erreichten die Aktienmärkte die Talsohle. Im Jahr darauf entwickelten sich in einem steigenden Aktienmarktumfeld dividendenstarke Titel besser als Growth-Werte.
Darüber hinaus sei von Bedeutung, dass die Dividendenrenditen in vielen Sektoren die Renditen von Unternehmensanleihen übertreffen. Dies gelte vor allem für europäische Telekommunikationsanbieter und Versorger. Auch im Gesundheitssektor seien attraktive Dividendenrenditen zu finden. Auch im Vergleich zu den zurzeit niedrig verzinsten Staatsanleihen seien dividendenstarke Aktien interessant; ein allgemeiner Zinsanstieg sei nicht zu befürchten.
Nicht nur die Rendite zählt, sondern das Potenzial
Wer allerdings bei der Aktienauswahl lediglich die aktuelle Dividendenzahlung zu Rate ziehe, mache es sich zu einfach. "Das ist wie beim Blick in den Auto-Rückspiegel: Der liefert wichtige Hinweise. Entscheidend ist aber, den Blick auch wieder nach vorne zu wenden. Die Höhe der aktuellen Rendite alleine ist kein Garant für dauerhaft lohnenswerte Erträge", gibt Kris Hermie zu bedenken. Deshalb empfiehlt er Anlegern, vor allem dem Thema Nachhaltigkeit der Dividendenausschüttung Bedeutung beizumessen. Hier sei eine exakte Unternehmensanalyse erforderlich.
Das Team von Hermie und seinem Co-Fondsmanager Moudy El Khodr setzt beim ING (L) Global High Dividend deshalb auf die Identifikation solcher Titel, die unter ihrem intrinsischen Wert notieren und Potenzial für zukünftiges Wachstum bieten. Das Team untersucht bei der Auswahl der globalen Titel deshalb nicht nur die zurückliegende Dividendenpolitik, Gewinn- und Kursentwicklung, Kapitalstruktur und Cashflow der Unternehmen genau. "Es gibt auch zahlreiche strategische Veränderungen in Unternehmen, die Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Dividende haben können. Dazu zählen insbesondere Sonderdividenden, Aktienrückkäufe, Veränderungen im Management, Verbesserungen der Bilanz und M&A-Aktivitäten", erklärt der Experte.
Leitplanken zur Risikominimierung
Um böse Überraschungen für den Anleger zu vermeiden, muss dem Risikomanagement trotz des Strebens nach attraktiven und nachhaltigen Renditen beim Investmentprozess eine zentrale Rolle zukommen. Dafür gibt es beim ING (L) Global High Dividend Leitplanken: So ist zum Beispiel dem Anteil von Länder- und Sektorentiteln – relativ zur Benchmark MSCI World – eine Obergrenze von 10 bzw. 15 Prozent gesetzt.
Wichtiger Bestandteil der Strategie von Hermie und El Khodr ist ausserdem eine strikte Buy-and-Sell-Disziplin: "Aktien werden nur ab einer Dividendenrendite von 2,5 Prozent gekauft und systematisch wieder verkauft, sobald diese unter die Zwei-Prozent-Schwelle fällt. So profitieren wir von sogenannten High Performern und können die Gewinne in untergewichtete Titel re-investieren." (mak)