26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
ING Investment Management (ING IM) zufolge muss die voraussichtliche Aufwertung des Renminbi behutsam und allmählich erfolgen, um den anfälligen Exportsektor nicht zu belasten.
Dazu Maarten Jan Bakkum, Global Emerging Market Aktienstratege bei ING IM: "Die Rede des chinesischen Notenbankchefs Zhou Xiaochuan vor rund 10 Tagen signalisierte, dass in China eine erneute Aufwertung des Renminbi bevorsteht. Wir glauben jedoch nicht, dass die geldpolitischen Instanzen Schritte ergreifen werden, die den Exportsektor stärker belasten könnten. China kann sich eine einmalige Aufwertung des Renminbi nicht leisten: Die Gewinnspannen in diesem Sektor sind gering und eine deutliche Aufwertung würde zahlreiche Arbeitsplätze gefährden."
Die wechselpolitische Anpassung wird gemäss Maarten Jan Bakkum behutsam und graduell erfolgen, wobei wohl zunächst eine Aufwertung um etwa 6 Prozent in den kommenden Monaten anstehe. Das entspräche in etwa dem Aufwertungstempo in China vor der Krise von 2008.
Laut ING IM haben sich die chinesischen Exporte merklich erholt und die Wirtschaft kann eine allmähliche Aufwertung verkraften. Die Wachstumsrate betrage im Vergleich zum Vorjahr 40% und chinesische Exporteure hätten ihren Marktanteil in den USA und Europa ausgeweitet. So sei der chinesische Anteil am US-Markt seit der Krise von 15 % auf 18 % gestiegen.
Inflationsbekämpfung sinnvoll
ING IM zufolge steigt der Inflationsdruck in China, wenn man auch noch nicht von einem Problem sprechen kann. Neben einer zinspolitischen Straffung mache es Sinn, der Teuerung mit einer Aufwertung entgegenzuwirken. Maarten Jan Bakkum erklärt weiter: "Eine allmähliche Anpassung wird die Struktur der chinesischen Volkswirtschaft nicht verändern; sie wird weder den Exportsektor wesentlich reduzieren noch die Binnennachfrage im Verhältnis zum BIP merklich erhöhen. Vor allem wird eine graduelle Aufwertung nicht zu einem Abbau globaler Ungleichgewichte führen." (mak)