22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Industrieländern und das Auflösen spekulativer Rohstoffpositionen die
(Rohstoffpreis-) Inflation. Die Spitze, so Swisscanto, scheint erreicht, womit sich der
Spielraum der Nationalbanken wieder etwas ausweitet.
Angst und Bange werden: Die Jahresinflation, gemessen am Konsumentenpreisindex
(KPI), erreichte in den USA 5.6%, in Europa 4%, in Grossbritannien 4.4% und in
der Schweiz 3.1%. Mit diesen Werten bewegt sich die Inflation weit über den von
den Notenbanken als komfortabel angesehenen 2%. Der Inflationsanstieg war jedoch
weitgehend von der starken Aufwärtsbewegung der Rohstoffpreise getrieben.
Kerninflation nähert und nicht umgekehrt. Damit wird auch die Spitze erreicht
sein, und die Inflationsraten werden wieder zurückkommen. Ein anhaltend hohes
Inflationsniveau ist nur denkbar, wenn es zu einem erneuten und dauerhaften
Anstieg der Rohstoffpreise kommt. Auf Grund der weiter erwarteten
Wachstumsabschwächung bewertet Swisscanto dieses Szenario mit einer tiefen
Wahrscheinlichkeit. Auch das Risiko der so genannten Zweitrunden-Effekte - die
Inflation schlägt auf die Löhne durch und dies wiederum auf die Kerninflation -
schätzen wir als gering ein.
und durch das Auflösen spekulativer Rohstoff-Positionen ist die
(Rohstoffpreis-)Inflation vorerst gestoppt. Damit erleichtert sich auch die
Arbeit der wichtigsten Notenbanken wieder etwas. Sie können sich wieder vermehrt
auf die Liquiditätsversorgung des Finanzsystems und auf die Massnahmen zur
Bekämpfung der Wachstumsverlangsamung konzentrieren. Dass dies notwendig ist,
zeigt sich daran, dass der Wirtschaftsabschwung nicht nur die USA, sondern auch
Europa erreicht hat.
Deutschland kann die negativen Wirtschaftsdaten vor allem
aus Spanien, Italien und Irland nicht mehr kompensieren. Die Schweiz präsentiert
sich dagegen bisher noch ausgesprochen resistent, wie die Einzelhandelszahlen
und die Arbeitsmarktdaten zeigen, wird sich der erwarteten globalen
wirtschaftlichen Abkühlung aber auch nicht entziehen können. Der Spielraum ist
für die SNB begrenzt, und wir rechnen mit keiner Zinsänderung.