20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Inflation in der Eurozone hat sich im März auf 2,4 Prozent überraschend abgeschwächt. Ökonomen hatten mit 2,6 Prozent wie im Februar gerechnet. Eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) rückt damit näher.
Die Konsumentenpreise in der 20-Eurländern stieg im März um durchschnittlich nur noch um 2,4 Prozent auf Jahresbasis. Das teilt das EU-Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung mit. Ökonomen hatte mehrheitlich mit einer Teuerungsrate wie im Februar von 2,6 Prozent gerechnet.
Die Preisentwicklung kommt damit der von der EZB tolerierten Inflation von höchstens 2 Prozent immer näher. «Der Inflations-Countdown läuft wie ein Uhrenwerk», zitiert die Nachrichtenagentur Reuter den Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger: «Auf dem aktuellen Niveau ist eine Quasi-Preisstabilität erreicht, die vorerst halten wird.»
Aus Sicht der Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib der staatlichen Förderbank KfW bleibt das Abebben der Inflation aber eine mühsame Angelegenheit. Das Tempo des Lohnanstiegs habe sich etwas abgeschwächt. «Nur wenn diese positiven Entwicklungen Bestand haben und sich hinreichend in den Preisen widerspiegeln, dürfte die EZB die Voraussetzungen für eine erste Zinssenkung im Sommer als erfüllt ansehen.»
Gemäss Bert Colijn, Ökonom des Finanzkonzerns ING, ist es unwahrscheinlich, dass die EZB noch in diesem Monat handelt. «Wir glauben, dass die EZB im Juni mit einer vorsichtigen Zinssenkung beginnen wird», zitiert ihn Reuters.
Auch die Kerninflation, in der die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, nahm im März weiter ab. Sie ging auf 2,9 Prozent nach 3,1 Prozent im Februar zurück. Auch hier hatten Volkswirte laut Reuter einen geringeren Rückgang auf 3,0 Prozent erwartet.
Von den Notenbanken wird dieses Mass genauestens verfolgt. Die Kerninflation liefert einen verlässlicheren Hinweis über den Preistrend als die Gesamtinflation mit den volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreisen.