26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Investoren in Grossbritannien scheinen sich mit der überschäumenden Inflation und den erhöhten wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten abgefunden zu haben. Ihr Anlagevertrauen in alle Marktregionen ist gestiegen. Am meisten trauen sie US-Aktien zu, am wenigsten europäischen – ein Fingerzeig für das Investorenvertrauen weltweit.
Noch im Juni hatten in Grossbritannien Anlegerinnen und Anleger 4,5 Mrd. Pfund aus ihren Fonds abgezogen. Es war der bisher höchste monatliche Abfluss in diesem Jahr und der zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Juli bracht dann eine gewisse Entspannung, und im August hat das Pendel umgeschlagen. Das belegen Zahlen des britischen Finanzhauses für Privatanleger, Hargreaves Lansdown.
Mit weitere Zinserhöhungen sowohl der Bank of England als auch der Federal Reserve scheinen sich die Investoren abzufinden. Prognosen für die Unternehmensgewinne haben die Erwartungen teils übertroffen, und gewisse Anzeichen von Stabilität auf dem Ölmarkt haben ihrerseits dafür gesorgt, dass sich die globalen Märkte in den zurückliegenden Wochen beruhigt und sich die Stimmung verbessert hat.
Alle Regionen der Welt verzeichneten Hargreaves Lansdown zufolge einen Vertrauenszuwachs. Die grösste Aufhellung gab es für die USA, für die das Vertrauensbarometer britischer Investoren kräftig um 27% gestiegen ist.
Auch für das Vereinigten Königreich stieg das Investorenvertrauen trotz zweistelliger Inflationsraten und erhöhter politischer Unsicherheit nach dem Rücktritt von Premier boris Johnson. Demgegenüber ist Europa nach wie vor die Region, für welche die Anleger am wenigsten optimistisch sind. Die Energieabhängigkeit von Russland und der schwache Euro dürften Gründe dafür sein. Aber auch nahm das Vertrauen wieder etwas zu, und zwar um 8%.
Die Fondsströme auf der digitalen Plattform von Hargreaves Lansdown würden zeigen, dass sich die Kunden für risikoreichere Aktien wie Schwellenländer, Small Caps und wachstumsorientierte Fonds entschieden haben, erkärt der britische Broker.
Auch die am meisten gekauften Investmentfonds tendierten zu Aktien von wachstumsstarken und kleineren Unternehmen sowie zu Dividendenzahlern. Die ETF-Ströme liessen wie erwähnt eine Neigung zu den USA erkennen – wo die Kunden das meiste Vertrauen in die Marktaussichten haben.
Ob die Klimauafhellung bestäntig ist, muss sich allerdings noch weisen. Die Belastungsfaktoren für die Märkte sind weiterhin gross, selbst wenn viele schlechte Nachrichten inzwischen eingepreist sind. Für den deutschen Vermögensverwalter Feri zum Beispiel steht die Erholung "auf äussert fragilem Fundament", wie er im Marktreport von Anfang Woche zum Ausdruck brachte.