Ignis glaubt an Aktien in 2010

17.12.2009, 10:01 Uhr

In seinem globalen Aktienausblick schaut James Smith, Leiter für globale Fonds und Anlagenverteilung bei Ignis AM und Leiter des Ignis Global Growth Fund, mehrheitlich positiv ins 2010. Er warnt aber insbesondere vor überbewerteten BRIC-Märkten sowie vor möglichen Folgen heftiger Leitzinsanhebungen der Zentralbanken.

James Smith: "Aktienanlagen weltweit bleiben weiterhin preisgünstig – auf jeden Fall im Vergleich zu Geldanlagen und, in gewissem Umfang, Anleihen. Zudem wird die Aufbesserung von Aktienanlagen auch 2010 weiter anhalten. Die Gewichtung liegt bei den Global-Equity-Portfolios von Ignis (die auf 'Wert'-Basis verwaltet werden) zur Zeit auf Europa und dem Vereinigten Königreich, und für das Letztere gelten besonders gute Ertragschancen. Die neuesten Wachstumsziffern für Europa lagen über den Erwartungen und sind ein weitere Bestätigung einer Erholung, und Europa bleibt gegenüber den USA weiterhin preiswert.

Aufstrebende Märkte und Asien (ohne Japan) sind Regionen, die Vorsicht verdienen. Die Bewertungen in beiden Gebieten sind eher beweglich und unser Risiko aus aufstrebenden Märkten ist auf Russland und Ungarn beschränkt, ein Handelsgebiet, in dem die Folgen früherer Währungsprobleme immer noch nachwirken. Trotz der guten Entwicklungsgeschichte erscheinen die Aktien der anderen BRIC-Länder überbewertet und der Anleger wird den Preis nicht ignorieren können – man sollte daran denken, dass man Wertpapiere und nicht die ganze Wirtschaft kauft.

Sektorale Gewichtung

Bei Betrachtung auf sektoraler Basis sieht man, dass Ignis-Fonds überwiegend aus finanziellen und zyklischen Anlagen bestehen, darunter insbesondere Medien und langlebige Verbrauchsgüter. Diese werden weiterhin gut bewertet, und es gibt ausreichende Kaufkraft in den Seitenstrassen, um diese Sektoren weiter nach oben zu treiben. Es besteht aber die Wahrscheinlichkeit, dass 2010 irgendwann eine Wende in defensiver Richtung kommt, und für die zweite Jahreshälfte erwarten wir eine Gewinnabschöpfung bei zyklischen Anlagen mit Rückinvestition in den Nachzüglern. Zu den vielversprechenden Sektoren zählen Pharmazeutika, Telekom-Unternehmen und Energie, und besonders attraktive Aktien sind hier Total, AstraZeneca und Royal Dutch.

Windwechsel und Ertragschancen

Den Wendepunkt für 2010 sehen wir in der Beendigung der finanziellen Förderungsprogramme der US Federal Reserve, die später im zweiten Quartal erfolgen wird. Hier wird angenommen, dass die dann folgende Geldverknappung zu einem sofortigen Abstoss von Aktienanlagen führen wird, was aber nicht unbedingt als Muss-Aussage gilt. Es besteht sogar eine Aussicht auf erhöhte Verbraucherkäufe, was eine Anhebung der Zinssätze ausgleichen könnte. Es wird schlechte Monate geben, aber Geld gibt es genug – hauptsächlich in Anleihenfonds – um kurzzeitige Einbrüche dieser Art abzufangen, und natürlich bieten Korrekturen gewöhnlich Kaufchancen für Anleger, die preiswerten Anlagen suchen.

Zusammenfassend ist daran zu denken, dass Unternehmen insgesamt immer noch bessere Ergebnisse als prognostiziert erwirtschaften, und die wirtschaftlichen Kennwerte verlaufen im Wesentlichen alle in der richtigen Linie, und kurzfristig gesehen lässt sich kein Katalysator für einen doppelten Einbruch des Wachstums erkennen. Die Marktindizes liegen zwar im Moment etwas hoch, aber wenn nicht die Zentralbanken ihre Leitzinssätze zu schnell und zu weit anheben, könnte sich das Jahr 2010 als ein erfolgreiches Jahr erweisen, in dem wachsende Zahlen von Privatanlegern den Sprung ins kalte Wasser wagen und so den Markt ankurbeln." (mak)

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