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Ignis: Vorsicht besser als Mut!

23.12.2009, 11:51 Uhr

Die Aussichten für die Aktien der aufstrebenden Märkte bleiben mittel-und längerfristig gesehen weiterhin positiv und die Erträge in dieser Anlagenklasse stechen die der Konkurrenten auf den entwickelten Märkten gegenwärtig noch aus. Diese Meinung äussert Bryan Collings, Geschäftsführender Partner von HEXAM Capital und Manager des Ignis HEXAM Global Emerging Markets Fund in seinem Ausblick für 2010.

In den kommenden Monaten sollten Anleger jedoch etwas vorsichtiger sein, denn der globale Markt wird wieder flüchtiger, rät Collings und seine Parole für 2010 ist Vorsicht und Schnelle statt Mut. Die problemlosen Gewinne auf dem Aktienmarkt im weiteren Sinne wurden bereits in diesem Jahr im Anschluss an die Flüchtigkeit der Märkte am Ende des Jahres 2008 erzielt. Für die Zukunft ist die Wahl der günstigsten Aktien wegen der allgemeineren Verbesserung jedoch entscheidend, weil sich die verschiedene Aktien  weniger einheitlich verhalten werden.

Erträge sollen wieder besser werden
Während Aktienmärkte zukunftsorientiert denken und Kursspitzen typisch vor den Renditenspitzen erscheinen, können extreme Liquiditätsschwankungen, wie sie im letzten Jahr beobachtet wurden, zu einer erheblichen Verzögerung zwischen dem Aufleben des Markts und dem “Aufholen” der Erträge führen. Bis heute wurde der Markt im Wesentlichen von wachsenden Kurs/Gewinn-Verhältnissen aufgrund der steigenden Marktliquidität bestimmt, aber die Erträge müssen jetzt wieder zur Geltung kommen.

Ein Rückzug auf den Aktienmärkten im erweiterten Sinn ist also zu erwarten und dürfte 2010 erfolgen. Gleichzeitig wird es neue Wertansätze für Verschuldung und Wertpapiere in allen Klassen geben, während sich die Anleger auf den Zustand der Realwirtschaft konzentrieren werden.

Dieser Rückzug wird aber nur zeitweilig wirken, und auf der Basis der Ertragslage und der Neueinstufung von Werten geht HEXAM bei aufstrebenden Märkten für das Ende des Jahres 2010 von viel höheren Werten als zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Das eröffnet aktiven Managern wichtige Chancen, die es zu nutzen gilt.

In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres werden steigende Leitzinssätze erwartet. Eine Geldverknappung wird noch früher erwartet. Die allgemeine Erwartung eines globalen, unter dem Trend liegenden Wachstums ist sicher gerechtfertigt, und wir gehen davon aus, dass diese Verhältnisse 2010 andauern.  Überarbeitete Ertragswerte dürften in den kommenden drei Monate ihren Höhepunkt erreichen.

Zuordnung zu den Ländern
Zuordnung zu einzelnen Ländern ist so wichtig wie schon immer. Wir gehen davon aus, dass China, Russland und die Türkei bis Ende 2010 solide Ergebnisse erzielen. Das Wachstum in China könnte trotz der Versuche der Zentralbank, den Geldumlauf einzudämmen, ein Wachstum von 10% verzeichnen. Sektoral betrachtet dürften vom Verbrauchsverhalten diktierte, sowie Bank- und Immobilienpapiere überdurchschnittliche Ergebnisse bringen,  während Rohstoffe als verspätete Zyklusbeteiligte und Nutzniesser des Wachstums aufstrebender Märkte erscheinen.

Südkorea dürfte seine höchsten Aktiengewinne im Jahre 2009 hinter sich haben, während Aktien wie Samsung und Hyundai einen wachsenden Marktanteil erzielen werden.  Aber nach einem so robusten Jahr wie diesem wird von einem verhalteneren Jahr 2010 ausgegangen.

HEXAM sieht die Aussichten für Taiwan positiv, insbesondere für die zweite Hälfte des Jahres 2010. Dies beruht auf den besseren Beziehungen zu seinem grossen Nachbar, verstärktem Wachstum und der Wirkung der Neubewertung von Grundbesitz. Bei Indien ist ebenfalls für 2010 von erhöhtem Wachstum auszugehen.

Man rechnet mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts von ca. 7%. Während die Kurse auf den indischen Aktienmärkten unter Spannung stehen (die Handelsprämie liegt ca. 25% über der allgemeinen Anlagenklasse), gelten für HEXAM-Portfolios gezielte Landesrisiken, d.h. die Unternehmen habenein Potenzial für erhöhtes Wachstum und angenehme Überraschungen.

Das Versprechen Russlands
Wenn der globale Risikoappetit unverändert anhält, dann könnte das kommende Jahr das Jahr Russlands werden. Die Kurse sind immer noch zu niedrig, wenn man die attraktiven Fundamente dieses Markts betrachtet.  Makroökonomische Faktoren unterstützen Gewinne aus russischen Aktien, während für 2010 ein Ölpreis von 70$ bis 90$ erwartet wird und die Währung weiterhin gewinnt.  Rohstoffe insgesamt werden weiterhin auf Grund später Zyklusschwankungen und als Nutzniesser des Wachstums aufstrebender Märkte profitieren. Das politische Umfeld ist ausserdem stabil, und in den internationalen Beziehung zu diesem Land herrscht Tauwetter.

Während der Hintergrund für Russland vorteilhaft wirkt, ist dieser Markt mit einer gewissen Vorsicht anzugehen. Diese Einstellung beruht auf der Tatsache, dass der russische Markt weniger liquide als andere wichtige, aufstrebende Märkte ist, und die Wirkung ausländischer Portfolioströme auf Aktienpreise könnte erheblich sein. Sollte es also eine Korrekturperiode auf globalen Märkten geben, was wir für möglich halten, dann wird Russland viel schlechter abschneiden als die Peers anderer aufstrebender Märkte.

Wirtschaftliche Restrukturierung
Die Türkei ist ein erstklassiges Beispiel einer potenziell attraktiven, restrukturierten Wirtschaft, wenn man die angestrebte Konvergenz mit der Europäischen Union betrachtet. Niedrige Zinssätze, eine grosse Bevölkerung und geringe Verbraucher- und Unternehmensverschuldung versprechen gutes Wachstum für das Jahr 2010. Die Wachstumsraten könnten auch länger als erwartet anhalten, und HEXAM setzt weiterhin auf dieses Land.

Gegenwind für Brasilien
Auch die Wirtschaft Brasiliens wurde restrukturiert. Eine Verbesserung der Handelsbilanz und die daraus folgende positive Wirkung auf die inländischen Kredit- und Kapitalmärkte runden die positive Story dieses Markts ab. Während die Aussichten für wirtschaftliches Wachstum optimistisch eingeschätzt werden, bleiben Besorgnis erregende Gebiete, darunter die notierten Kurse, stagnierende Zinssätze und steigende Rohstoffpreise. Eine Kombination dieser Faktoren könnte den Markt im kommenden Jahr nach den soliden Ergebnissen von 2009 belasten. Mittelfristig gibt es Besorgnisse über die Ausgaben des Staats und den Haushaltsdefizit, insbesondere, wenn populistische Politiken wieder Mode würden und es einen Regierungswechsel gäbe.

Insgesamt bleibt die Wachstumsstory der aufstrebenden Märkte grundsätzlich unverändert, und der selektive, aktive Manager sollte auch 2010 wieder fähig sein, Aktienerwerbschancen mit eindrucksvollen Ergebnissen zu nutzen.

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