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IBM stoppt Werbung bei X

Der Computerkonzern stoppt alle Werbung bei X. (Bild Michael Vi/Shutterstock)
Der Computerkonzern stoppt alle Werbung bei X. (Bild Michael Vi/Shutterstock)

Nachdem seine Anzeigen neben Nazi-Beiträgen entdeckt wurden, stoppt der Computer-Riese IBM alle Werbung bei Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter). IBM dulde keine Hassrede und untersuche die «absolut inakzeptable Situation», teilte ein Sprecher mit.

17.11.2023, 09:46 Uhr

Redaktion: AWP

Der Konzern wollte im Schlussquartal rund eine Millionen Dollar bei X ausgeben, wie die «New York Times» unter Berufung auf interne Nachrichten der Plattform berichtete.

Kurz zuvor hatte die Organisation Media Matters aufgezeigt, wie Anzeigen unter anderem von IBM, Apple und dem Software-Konzern Oracle auf X neben Beiträgen mit positiven Äusserungen über Adolf Hitler und die Ideologie der National-Sozialisten auftauchten.

Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Unternehmen haben wenig Einfluss darüber, neben welchen Beiträgen genau ihre Werbung platziert wird. Die Anzeigen werden eher mit Bezug auf Alters-Zielgruppen, bestimmte Gegenden oder Interessen der Nutzer ausgespielt. Um ein negatives Umfeld für ihre Marken zu vermeiden, sind die Werbekunden vor allem darauf angewiesen, dass X Hassrede konsequent von der Plattform fernhält. Auch andere Online-Dienste hatten in der Vergangenheit ähnliche Probleme mit ihren Werbekunden, zum Beispiel Googles Videoplattform YouTube. Sie verschärfte damals die Inhalte-Aufsicht, um Werbekunden zurückzugewinnen.

Werbeeinnahmen halbiert

Seit Musk vor einem Jahr Twitter kaufte, haben viele Unternehmen Bedenken genau deswegen und bleiben der Plattform fern oder schränken ihre Ausgaben ein. Musk sagte mehrfach, dass die Werbeeinnahmen nur noch in etwa halb so hoch seien wie zu Twitter-Zeiten. Er versuchte zeitweise, seine Anhänger gegen abtrünnige Werbekunden aufzustacheln. Als es Berichte gab, dass Apple die Ausgaben für Anzeigen auf der Plattform gekürzt habe, besuchte Musk Konzernchef Tim Cook in der Zentrale in Cupertino. Die von Musk eingesetzte X-Chefin Linda Yaccarino versprach Werbekunden ein sicheres Umfeld.

Musk vertritt politische Ansichten der amerikanischen Rechten und warf der früheren Twitter-Führung vor, diese unterdrückt zu haben. Er versprach mehr Redefreiheit - alle Äusserungen, die nicht gegen das Gesetz verstiessen, müssten erlaubt sein. Zugleich trafen seine Entlassungsaktionen in grossem Stil die Twitter-Teams, die für die Löschung von Hassrede sorgen sollten.

Musk selber hat bei X mehr als 160 Millionen Follower. Er hatte nach früherer Kritik betont, er habe keine antisemitischen Ansichten. US-Investor Ross Gerber warf die Frage auf, welche Konsequenzen Musks Handeln für den von ihm geführten Elektroauto-Hersteller Tesla haben werde. Musk handele nicht im Interesse von Tesla, kritisierte Gerber im TV-Sender CNBC. «Er zerstört alles, was er aufgebaut hat» und schade dem Ansehen des Autobauers. Er selbst werde sein Tesla Model Y kommendes Jahr durch ein Fahrzeug des Konkurrenten Rivian ersetzen – «und ich bin sicher, der Rest von Los Angeles macht das auch».

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