23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat 2024 mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird...
Die drei japanischen Firmen Honda, Nissan und Mitsubishi Motors wollen sich zur drittgrössten Autogruppe der Welt zusammenschliessen. Das ist nun offiziell.
Schon der erste Auftritt zeigt die Rollenverteilung: Honda-Chef Toshihiro Mibe ergreift bei der Pressekonferenz in Tokio als erster das Wort und verrät wichtige Details zu den Verhandlungen der drei japanischen Autohersteller. Nissan-Chef Makoto Uchida und Takao Kato, der Unternehmenschef von Mitsubishi, dürfen erst danach ihre Sicht der Dinge erklären.
Honda-Chef Mibe gibt sich selbstbewusst: «Wir glauben, dass wir durch die schnelle Schaffung von Synergien nach der Managementintegration zu einem führenden Unternehmen werden können, das neue Werte in der Mobilitätsindustrie schafft.»
Dabei geht es nicht nur um Kosteneinsparungen durch grössere Aufträge und die Standardisierung von Komponenten, sondern auch um die Integration von Forschung und Entwicklung. Wenn sich die Entwicklungskosten für Autos und Software auf mehr Stückzahlen verteilen, sinken die Kosten pro Auto.
Ausserdem könnten die Partner ihre Batterie-Entwicklung zusammenlegen. Sie hoffen, damit auch den Rückstand bei der Elektromobilität aufzuholen. Bis Ende Juni 2025 sollen die Details der Fusion von Honda und Nissan ausgehandelt werden, darunter die Beteiligungsverhältnisse und der Name für das neue Konstrukt. Nur eines scheint bereits festzustehen. Die beiden Unternehmen sollen unter dem gemeinsamen Dach als hundertprozentige Töchter der Holding existieren. Mitsubishi Motors könnte der Allianz zu einem späteren Zeitpunkt beitreten, erklärte Mibe.
Bis Ende Januar 2025 wollen Honda und Nissan entscheiden, ob die letzte Phase der Verhandlungen beginnen soll. Für August wäre dann das Delisting der Unternehmen und der Börsengang der neuen Holding geplant. Die Mehrheit der Vorstandsmitglieder soll Honda stellen, auch den neuen Konzernchef.
Mit mehr als acht Millionen verkauften Autos wäre die Allianz der drei Japaner hinter Toyota und Volkswagen der drittgrösste Autobauer der Welt und würde an Stellantis vorbeiziehen. Stellantis war 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler und dem französischen PSA-Konzern entstanden und kommt mit seinen 14 Marken auf sechs Millionen verkaufte Fahrzeuge weltweit.
Honda verkauft gut vier Millionen Autos, Nissan 3,5 Millionen und Mitsubishi Motors, das bereits heute zu 34 Prozent Nissan gehört, knapp eine Million Fahrzeuge.
Offenbar peilt das japanische Trio 30 Milliarden Umsatz und eine Gewinnmarge von zehn Prozent an. Dennoch gilt der mögliche Deal unter Experten als eine Fusion der Schwachen.
Vor 25 Jahren war der französische Autokonzern Renault bei Nissan eingestiegen und hatten die Japaner vor dem Untergang bewahrt. Doch die jahrzehntelange Allianz zerbrach 2018 und endete mit dem Sturz und der anschliessenden Verhaftung des Nissan- und Renault-Chefs Carlos Ghosn in Japan.