22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
In ihrer neuen Analyse kommen die Experten des Sustainability Research der Bank Sarasin & Cie AG zu dem Ergebnis, dass die Rohstoffpreisentwicklung vor allem ein langfristiger Trend ist, der primär auf die knapper werdenden Agrarrohstoffe zurückzuführen ist und nur in zweiter Linie auf kurzfristige spekulative Bewegungen. Anleger, die in Rohstoffe investiert haben, stehen auf der Gewinnerseite: Sie haben aufgrund der massiv gestiegenen Rohstoffpreise gut verdient. Die Preissprünge bei Agrarrohstoffen werfen die Frage zur Nachhaltigkeit dieser Entwicklung auf.
In ihrer neuesten Publikation haben die Sustainability-Experten der Bank Sarasin die durch die steigenden Agrarrohstoffpreise entstehenden Konsequenzen für Anleger untersucht. Als Marktführer im Bereich der nachhaltigen Anlagen empfiehlt die Bank Sarasin aktuell keine Investments in Weizen und Mais, da diese für die Ernährungssicherung in vielen Ländern sehr wichtig sind. Die Preissteigerungen bei Weizen und Mais haben unmittelbare soziale Konsequenzen für die Ernährung ärmerer Bevölkerungsgruppen. Gleichzeitig verschärfen sich durch ihre Importabhängigkeit auch die sozioökonomischen Umstände in vielen Entwicklungsländern.
Fundamental begründete Preissteigerung
Die Analyse zeigt, dass für den derzeitigen Preisanstieg bei Agrarrohstoffen vor allem fundamentale Angebots- und Nachfragefaktoren verantwortlich sind. Das weltweite Bevölkerungswachstum und der wachsende Wohlstand in den Schwellenländern sind hierfür starke Treiber. Hinzu kommen der aktuelle Anstieg der Produktionskosten, die wachsende Nachfrage nach Biokraftstoffen sowie vermehrt zu verzeichnende Ernteausfälle. Viele Faktoren weisen ausserdem darauf hin, dass Finanzspekulation bei dem seit mehreren Monaten zu beobachtenden Preisanstieg nur eine geringe Rolle spielt und lediglich für kurzfristige Preisausschläge verantwortlich ist.
Differenzierung im nachhaltigen Investieren
Die Bank Sarasin beurteilt für langfristig orientierte Investoren Anlagen im Rohstoffbereich als attraktiv. Langfristig sind steigende Preise auch aus Nachhaltigkeitssicht positiv, da sie die Entwicklung der Landwirtschaft fördern. Die aktuellen Rohstoffpreise sind jedoch differenziert zu beurteilen, denn sowohl Umfang als auch Auswirkungen der Preissteigerungen unterscheiden sich je nach Rohstoff erheblich. Die Bank Sarasin rät deshalb, gegenwärtig keine Anlagen in Weizen und Mais zu tätigen. Beide Rohstoffe sind für die Ernährungssicherung in vielen Ländern der Welt von zu grosser Bedeutung, um durch Spekulationen zusätzlich angetrieben zu werden. Auch der Sarasin Commodity Fund investiert aktuell nicht in diese beiden Rohstoffe. Alternativ ermöglicht der Sarasin Sustainable Agriculture Basket nachhaltig orientierten Anlegern, die nicht direkt in Rohstoffe investieren möchten, eine Investition in Unternehmen, die von der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion profitieren.