20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Das Vergleichsportal moneyland.ch hat die Gebühren und Performance von Schweizer Vorsorgefonds untersucht. Das Resultat: Manche Vorsorgefonds sind mehr als siebenmal so teuer wie die günstigsten Fonds. Bei der Performance, zum Beispiel über drei Jahre, gibt es Unterschiede von mehr als 50 Prozentpunkten.
Wie gut sind Schweizer Vorsorgefonds, die 3a-Fonds des freiwilligen Vorsorgesparens (dritte Säule), wirklich? Um diese Frage zu beantworten, hat der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch 85 Vorsorgefonds untersucht - nach Kosten und nach Performance mit Stand Ende Oktober 2021.
Bei den Kosten wurden nicht nur die Fondsgebühren (Total Expense Ratio oder TER), sondern auch allfällige Depot-, Ausgabe-, Pauschal- und Rücknahmegebühren berücksichtigt. Die so ermittelten Gesamtkosten belaufen sich bei den untersuchten Vorsorgefonds auf durchschnittlich 1,08% pro Jahr.
Unter den Fonds, und das ist das bemerkenswerte der Untersuchung, gibt es riesige Unterschiede: Für einen Betrag von CHF 100‘000 betragen die Gesamtkosten über zehn Jahre beim teuersten Fonds CHF 17‘400 oder 1,74% pro Jahr. Andere Fonds kosten im gleichen Rechenbeispiel CHF 2300 resp. 0,23% pro Jahr.
Aktiv gemanagte Fonds kosten im Durchschnitt 1,17%, während es bei passiven Fonds 0,76%. Das ist nachvollziehbar. Aktive Fonds versuchen, den Gesamtmarkt zu übertreffen, was mit einem Zusatzaufwand verbunden ist.
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Passive Fonds gehen mit dem Index. Abzüglich der Kosten reichen sie allerdings nicht exakt an diesen heran. Aktive Fonds sind ausserdem dem Risiko einer Underperformance verbunden, denn nur eine Minderheit der so geführten Produkte schlagen den Gesamtmarkt. Felix Oeschger, Analyst von moneyland.ch, empfiehlt allein mit Blick auf die Kosten, passive Strukturen den aktiven vorzuziehen. Weil viele aktive Fonds zumindest zeitweilig dem Index teils deutlich unterlegen sind, schneiden passive Vorsorgefonds im Durchschnitt auch punkto Performance besser ab. Moneyland.ch hat die Performance der Schweizer Vorsorgefonds über ein Jahr, drei Jahre, fünf und zehn Jahre bis zum 31. Oktober 2021 (unter Berücksichtigung der TER) verglichen. Das Ergebnis: Je höher der Aktienanteil der Vorsorgefonds ist, desto besser haben sie sich geschlagen. Die Erklärung ist einfach: Die Aktienmärkte haben sich über diese Zeitperioden teils überaus positiv entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten erreichten die untersuchten 85 Vorsorgefonds eine Wertsteigerung von durchschnittlich 14,5%. Gross ist die Bandbreite: Je nach Fonds gab es eine Performance zwischen -1,2 (keine Aktien, 50% Obligationen) und maximal +41% (100% Aktien im Portefeuille).
Über drei Jahre bewegte sich die Performance je nach Fonds zwischen -2,6 (50% Obli, keine Aktien) und +54,9% (nur Aktien), bei einem Durchschnitt von +20,5%. In den vergangenen fünf Jahren lag die durchschnittliche Performance bei 24,1%, mit einer Bandbreite je nach Fonds zwischen -4,4 und 58,9%.
Am eindrücklichsten sind die Zahlen über zehn Jahre: Die durchschnittliche Performance betrug 51,7%. Die schlechteste steht mit -6,3% (Geldmarkt) zu Buche, die beste kam auf 88,2% (aktives Portfolio: 45% Aktien, 37% Obligationen, 11% Immobilien).
So aufschlussreich die Analyse ist, so wichtig ist der Zusatz, dass die vergangene Performance keine Garantie für die Zukunft ist und deshalb nicht allein das ausschlaggebende Kriterium für die Wahl des passenden Vorsorgefonds sein darf. «Entscheidend bei der Auswahl eines Vorsorgefonds sind die eigene Risikobereitschaft und die Gesamtkosten», betont moneyland-Experte Oeschger.
Der Vergleich im Detail hier