Hertz bremst Ausbau der Elektro-Auto-Flotte

Schadensreparaturen bei E-Autos zu teuer, moniert der Autovermieter. (Bild: Shutterstock.com/Tupungato)
Schadensreparaturen bei E-Autos zu teuer, moniert der Autovermieter. (Bild: Shutterstock.com/Tupungato)

Zwei Jahre nach der Ankündigung, 100'000 Teslas zu kaufen, gibt sich der US-Autovermieter beim Ausbau seiner Elektro-Flotte nüchterner. Man werde den Anteil von E-Autos langsamer ausbauen, sagte Firmenchef Stephen Scherr bei der Vorlage der Quartalszahlen, die einen Rekordumsatz zeigten.

27.10.2023, 09:03 Uhr

Redaktion: AWP/hf

Ein Problem sei, dass die wiederholten Preissenkungen von Tesla auch den Wiederverkaufswert der zuvor gekauften Flotten-Fahrzeuge gesenkt hätten, erklärt Hertz-Chef Stephen Scherr. Zum anderen seien Schadensreparaturen bei Elektroautos rund doppelt so teuer wie bei Verbrennern.

Hertz hatte im vergangenen Quartal insgesamt gut 562'000 mietbare Fahrzeuge weltweit im Einsatz, darunter rund 442'000 in den USA. Elektroautos hätten einen Anteil von etwa elf Prozent an der Hertz-Flotte, und Tesla machten 80 Prozent davon aus, sagte Scherr.

Ursprünglich ein Viertel elektrisch

Der Konzern habe zwar zuvor das Ziel ausgegeben, dass bis Ende 2024 ein Viertel der Flotte elektrisch sein soll – «aber das ist nicht in Stein gemeisselt.»

Man wolle nun mehr günstigere Elektro-Fahrzeuge von anderen Herstellern wie General Motors kaufen. Bei ihnen rechne Hertz auch mit geringeren Reparaturkosten. Auch bei Tesla werde man von den jetzt niedrigeren Einkaufspreisen profitieren.

Hertz halte dennoch grundsätzlich an der Vorreiter-Rolle bei der Elektrifizierung der Flotte fest, unter anderem, weil man nur so das Geschäft mit Fahrzeugen lernen könne, sagte Scherr.

Hertz hatte im Oktober 2021 mit der Ankündigung für Aufsehen gesorgt, bis Ende 2022 100'000 Teslas bestellen zu wollen.

Rekordumsatz im dritten Quartal

Im dritten Quartal nahm der US-Autovermieter rekordhohe 2,7 Mrd. US-Dollar oder 8 Prozent mehr ein als im Vorjahreszeitraum. Herz verweist auf eine anhaltend starke Nachfrage, besonders in den Bereichen Freizeit und Ridesharing, sowie auf die Preisgestaltung, die deutlich über dem Niveau vor der Pandemie lag.

Der bereinigte freie Cashflow in Höhe von 313 Mio. US-Dollar geht ausser auf die hohe Nachfrage auf die Verringerung des Flottenbestands nach dem Sommerhoch zurück. Der Nettogewinn stieg um 9 Prozent auf 629 Mio. US-Dollar.

Der Hertz-Aktienkurs hat sich am Freitag in Europa nach längerem Rückgang aufgefangen.

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