22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Juni war ein unruhiger Monat, gekennzeichnet von Gegenbewegungen und Verkaufswellen in den meisten Anlageklassen. Hintergrund waren Äußerungen von Mario Draghi, wonach bei Anleihen mit starken Schwankungen zu rechnen sei. In der zweiten Monatshälfte eskalierten dann die Risiken im Zusammenhang mit Griechenland. Der Monat endete für internationale Aktien, Staats- und Unternehmensanleihen (Investment-Grade und High-Yield), den US-Dollar und Hedge Funds im Minus.
Der Dollar verzeichnete im ersten Halbjahr einen deutlichen Anstieg der US Dollar Index legte um 5,8% zu. Auch für internationale Aktien war das Ergebnis in dem Zeitraum positiv, allerdings mit erheblichen Unterschieden zwischen den einzelnen Märkten. Japan, China und Kontinentaleuropa schnitten wesentlich besser ab als die US-Börse. Staatsanleihen gaben ebenso wie Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status im Großen und Ganzen nach, während Hochzinsanleihen für den Zeitraum seit Jahresbeginn noch leicht im Plus liegen. Hedge Funds verzeichnen für das erste Halbjahr Zuwächse. Der HFRX Global Hedge Fund Index stieg um 1,3% positive Beiträge kamen von den Equity Hedge-, Event Driven- und Relative-Value-Strategien. Global Macro verbuchte nach einem schwierigen Juni ein negatives Halbjahresergebnis.
Equity Hedge Funds ziehen den anderen Hedge-Fund-Strategien davon, was zum Teil an einer stärkeren Differenzierung am Aktienmarkt liegt, sagt Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. Der Markt hat in diesem Jahr die Wertpapierselektion belohnt und nicht das Beta. Equity Hedge Funds sind mit ihrer unveränderten Zuversicht für Kontinentaleuropa und Japan gut gefahren. Unterdessen beurteilen die Fondsmanager die wirtschaftlichen Aussichten insgesamt positiv, wie sich in der Übergewichtung zyklischer Branchen zeigt. Auf der Makro-Ebene hat die Ungewissheit in Griechenland und Europa dazu geführt, dass die Aktienfonds das Bruttoengagement in ihren Portfolios zurückgefahren haben ein Trend, der den Rest des Sommers über andauern könnte.
Wir sehen für das gesamte zweite Halbjahr günstige Aussichten für Hedge Funds, wobei kurzfristige Ungewissheiten ein wichtiger Aspekt bleiben dürften, wie Lawler weiter ausführt. Die meisten Manager haben ihr Risiko gesenkt, statt auf einen bestimmten Ausgang in Griechenland zu spekulieren. Diese Situation, Sorgen über die kreditfinanzierten Aktienkäufe vieler Chinesen und der Anstieg der Volatilität an den Anleihemärkten das alles sind Gründe für eine Verringerung der Risiken zu Beginn des neuen Halbjahrs. Das Gros der Marktteilnehmer sieht jedoch ab Herbst gute Chancen für eine stärkere Differenzierung und mehr Wachstum.
Die weltweit unterschiedlichen Haltungen der Notenbanken zu Beginn des zweiten Halbjahrs lassen ein günstiges Umfeld für aktive Fonds erwarten, folgert Lawler: Wir gehen davon aus, dass sich in der zweiten Jahreshälfte 2015 weiterhin zahlreiche interessante Gelegenheiten für aktive Fonds bieten werden. Voraussichtlich wird die US-Notenbank die Zinsen anheben, während die EZB, die Bank of Japan und die Peoples Bank of China an einer lockeren Geldpolitik festhalten dürften. Vor diesem Hintergrund werden die Bewegungen an den Devisenmärkten wahrscheinlich andauern, und es sollten sich Gelegenheiten für weltweite Relative-Value-Trades innerhalb und zwischen Anlageklassen eröffnen. Risiken für diesen positiven Ausblick gehen wie gehabt von überraschenden geldpolitischen oder politischen Wendungen aus, wie jetzt in Griechenland.
Quelle: GAM, Bloomberg, Bloomberg CLA, MSCI, Thomson Reuters