26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Nach einer Wirtschafts- und Finanzkrise extremen Ausmasses ist das weltweite Wachstum wieder in Schwung gekommen. In den Emerging Markets allgemein und vor allem in den asiatischen Schwellenländern ermöglichte die liquiditätsfördernde Haushalts- und Geldpolitik die Rückkehr zu einem Wachstum, das der langfristigen Trendrate entspricht. "Der deutlich tiefere Erdölpreis trug ebenfalls zur Stützung des weltweiten Wachstums bei", so Anton Brender, Chefökonom bei Dexia Asset Management, anlässlich seiner Roadshow in Zürich.
Wachstum in der Eurozone äusserst heterogen
In der Eurozone gewinnt der Aufschwung ebenfalls an Kraft, auch wenn er von Land zu Land sehr unterschiedlich ausfällt, führt Brender weiter aus. Die Exporte bilden erneut den Motor der wirtschaftlichen Erholung und dürften in den kommenden Monaten von einem schwächeren Euro und von der Wiederankurbelung der mittel- und osteuropäischen Volkswirtschaften profitieren. Ohne einen neuerlichen Vertrauensschock werden die Investitionen in Ausrüstungsgüter wieder langsam in Schwung kommen, während sich die Beschäftigung stabilisiert. Der Konsum wird jedoch wenig dynamisch bleiben. Da ausserdem die Verlagerung des Finanzierungsbedarfs vom privaten auf den öffentlichen Sektor in einigen Ländern seine Grenzen erreicht hat, ist eine staatliche Haushalts-Konsolidierung erforderlich geworden. Die Situation der Staatsfinanzen der Eurozone ist insgesamt zwar nicht dramatisch, aber die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die zwischenstaatliche Solidarität keineswegs selbstverständlich ist. Das letztlich Anfang Mai angekündigte Stabilisierungspaket dürfte nun den Regierungen Zeit geben unter Beweis zu stellen, dass sie entschlossen sind ihre Haushalte wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Trotzdem gibt es weiterhin keine Garantie, dass die Umsetzung der staatlichen Programme gelingt und es lässt sich nicht ausschliessen, dass die haushaltspolitische Straffung überzogen ausfällt. Da die Wertverluste des Euros zumindest 2011 die Effekte haushaltspolitischer Kürzungen abfedern, besteht das wesentliche Risiko für die Konjunktur weiterhin in einem Vertrauensschock an den Märkten. Wird dieser abgewendet, dürfte das Wachstum der Eurozone im Jahr 2010 über einem Prozent liegen und sich 2011 auf die 2 Prozent-Marke zu bewegen. Bei weiterhin schwacher Inflation und liquiditätsfördernder Geldpolitik dürften die Zinsen für deutsche Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit zu Beginn des Jahres 2011 noch immer unter 4 Prozent liegen. (cl)