Grösste Fonds-Anbieter erzielen schwache Renditen

12.10.2009, 20:22 Uhr

Die Aktienfonds der 15 weltweit grössten Vermögensverwalter haben in den vergangenen fünf Jahren eine enttäuschende Performance vorgelegt. Wie die Informationsplattform MyPrivateBanking.com aufzeigt, erzielen die Finanzprodukte der Anbieter mehrheitlich schlechtere Renditen als die jeweiligen Benchmark-Indizes.

Rund 80 Prozent der Fonds mit Fokus auf die USA, Europa, Asien und weltweite Abdeckung entwickelten sich dabei unterdurchschnittlich. Lediglich drei der grössten Anbieter konnten die Vergleichsindizes um wenige Prozentpunkte schlagen. Die besten Ergebnisse lieferten die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank DWS, der mit Merrill Lynch verbundene Anbieter Black Rock und Lombard Odier, deren Fonds zwischen 4,36 und einem Prozent über dem Index lagen.

Nur wenige schlugen den Index

"Den Marktindex zu schlagen, ist für aktiv gemanagte Fonds natürlich schwierig. Es gibt jedoch einige kleinere Fondsgesellschaften, die das geschafft haben", betont MyPrivateBanking.com-Research-Director Steffen Binder gegenüber pressetext. Durch die Finanzkrise sei das Bild jedoch nicht zu Ungunsten der grössten Anbieter verzerrt worden, da die Vergleichsindizes ebenso massiv gelitten hätten wie die Fonds. "Die 15 weltgrössten Fonds-Anbieter und Banken stehen dabei im Mittelpunkt, da sie beträchtliche Summen von vermögenden Privatkunden verwalten", so Binder.

Nach Angaben der Plattform schnitten in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Fonds der namhaften Vermögensverwalter und Banken teilweise weit unter Durchschnitt ab. So befinden sich etwa die UBS, HSBC, JPMorgan, BNP/Parvest oder Morgan Stanley im roten Bereich. Die Schlusslichter bilden die Credit Suisse und Julius Bär, deren Fonds eine Performance von 18,81 bzw. 20,06 Prozent unter den Vergleichsindizes ablieferten. Bei den Aktienfonds mit US-Fokus übertrafen immerhin fünf Anbieter den Index, bei den Europafonds schafften dies noch drei. Bei Fonds mit Schwerpunkt Asien schnitten hingegen alle Anbieter schlechter ab als der Index.

Selbsternannte Spezialisten enttäuschten
"Es ist zwar bekannt, dass sich Fonds in der Regel schlechter als die jeweiligen Indizes entwickeln, aber dass auch diejenigen der selbsternannten Spezialisten für Vermögensmanagement soviel schlechter als der Markt sind, ist sehr enttäuschend", meint Binder. So würden Kunden bei den Banken angesichts entgangener Gewinne und hoher Fondsgebühren von 1,08 bis 2,35 Prozent der Anlagesumme pro Jahr oft zweimal zahlen. "Bei der Hälfte der Anbieter sind die negativen Abweichungen zum Index zweistellig", bemängelt MyPrivateBanking.com-Geschäftsführer Christian Nolterieke. Dafür seien nicht nur die hohen Kosten, sondern schlichtweg schlechte Investmententscheidungen verantwortlich.

Privatanlegern sei daher nahegelegt, vorwiegend in Finanzprodukte mit einer mehrjährig überdurchschnittlichen Rendite bzw. in passive Indexfonds (ETFs) zu investieren. Darüber hinaus sei von den Anlageberatern volle Transparenz in Hinblick auf Anteil, Qualität und Kosten der Fonds einzufordern. (pte, Manuel Haglmüller)

Die ganze Studie in Englisch finden Sie unter diesem Link.

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