22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Invesco hat am 9.12.2008 die Fusion des in Luxemburg domizilierten Invesco Euro Bond Fund mit dem in Dublin domizilierten Invesco Bond Fund bekanntgegeben. Die Verschmelzung der beiden Fonds greift der geplanten Reform des EU-Regelwerks vor, die den Weg zu einer kosteneffizienteren, wettbewerbsstärkeren und anlegerfreundlicheren europäischen Fondsbranche bereiten soll.
Diese offenbar erste grenzüberschreitende Verschmelzung eines in Luxemburg domizilierten Fonds mit einem in Dublin domizilierten Fonds ist das Ergebnis sehr konstruktiver Verhandlungen mit den verantwortlichen Aufsichtsbehörden, wie Invesco mitteilt. Obwohl es aktuell keine paneuropäische Rechtsgrundlage für grenzüberschreitende Fondsverschmelzungen gibt, überzeugten die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF), einen solchen Schritt unter Wahrung der Interessen der Investoren sowie der nationalen Vorschriften zu ermöglichen. Die gleichen Argumente haben auch die Entwicklung der neuen UCITS-IV-Richtlinie vorangetrieben. Mit UCITS IV sollen die Grundlagen für ein fortgesetztes Wachstum und eine Rationalisierung der europäischen Fondslandschaft geschaffen werden. So sollen Verwaltungsgesellschaften eine unnötige Duplizierung von Produkten vermeiden und bedeutende Größenvorteile erzielen können. Die so realisierten Kosteneinsparungen sollten den Investoren in Form höherer Erträge zu Gute kommen. Die Richtlinie ist zwar noch nicht umgesetzt, inhaltlich jedoch bereits weitestgehend abgestimmt. Die wegweisende Fusion der beiden Invesco-Fonds zeigt nun, dass grenzüberschreitende Fondsverschmelzungen in Europa bei einem Einverständnis aller betroffenen Jurisdiktionen auch zum jetzigen Zeitpunkt bereits möglich sind.
Angesichts der Tatsache, dass beide Invesco-Fonds die gleichen Anlageziele verfolgen, ist eine Verschmelzung der logische Schritt und eine deutlich bessere Lösung als die Auflösung des kleineren Fonds. Zur Durchführung der Fusion werden alle bestehenden Anteile des Invesco Euro Bond Fund annulliert, und die Investoren des Euro Bond Fund erhalten entsprechend des Nettoinventarwerts der Anteilsklassen beider Fonds Anteile am Invesco Bond Fund. Von den realisierten Effizienzgewinnen profitieren die Investoren direkt. Die durch die Verschmelzung der beiden Rentenfonds erzielten Einsparungen werden als niedrigere Verwaltungsgebühren an die Fondsanleger weitergereicht, sagt Jean-Baptiste de Franssu, CEO Invesco Europe. Damit spiegelt diese Fondsfusion die potenziellen Vorteile sowie das steigende Bewusstsein für die Notwendigkeit, die Konsolidierung und Rationalisierung der europäischen Fondslandschaft voranzutreiben, wider.
Im Zuge der Verschmelzung sinken für die Anteilseigner des Euro Bond Funds die administrativen Gebühren für die Retail-Anteilsklasse für Privatanleger um 30 Basispunkte beziehungsweise 25% der Gesamtgebühren und für die institutionelle Anteilsklasse um 26 BP oder 31% der Gesamtgebühren.
In den vergangenen Jahren hat die Europäische Kommission gemeinsam mit Aufsichtsbehörden und Branchenorganisationen wie dem Invesco Think Tank, einer aus Vertretern unterschiedlicher Finanzinstitute bestehenden Expertengruppe, Vorschläge zur Verbesserung des für die meisten europäischen Publikumsfonds geltenden UCITS-Regelwerks erarbeitet. Ein zentrales Anliegen der europäischen Fondsbranche war dabei die Gestattung von grenzüberschreitenden Verschmelzungen von UCITS-Fonds, um Fondsmanagern die Möglichkeit zu geben, ihre Produktpalette zu rationalisieren und Größenvorteile auszuschöpfen. Die europaweite Umsetzung der aus diesen Konsultationen hervorgegangenen Novellierungsvorschläge wird für Mitte 2011 erwartet.
Da die Abschaffung nationaler steuerlicher und regulatorischer Hemmnisse unweigerlich Zeit in Anspruch nimmt, haben wir Zwischenlösungen innerhalb des bestehenden Rahmenwerks angeregt, erklärt Diana Mackay, CEO von Lipper FMI und Mitglied des Invesco Think Tank. Die Verschmelzung der beiden Invesco-Fonds zeigt, dass die Konsolidierung der europäischen Fondsindustrie bereits vor der offiziellen Umsetzung der entsprechenden Erleichterungen durch die neue UCITS-IV-Richtlinie in Gang kommen kann solange alle Beteiligten von den Vorteilen eines solchen Schritts überzeugt sind.
In seinem Bericht für 2006 schätzte der Invesco Think Tank, dass eine Rationalisierung der europäischen Fondslandschaft durch Verschmelzungen kleinerer, duplizierter Fonds in verschiedenen Fondsdomizilen zu Einsparungen von 2 bis 6 Milliarden führen könnte. Dadurch könnten die Verwaltungsgebühren um bis zu 20 Basispunkte sinken und zu entsprechend höheren Erträgen für die Investoren führen. Außerdem würde die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Publikumsfonds gegenüber ihren im Durchschnitt fünfmal so großen US-amerikanischen Pendants gestärkt.
Mit Blick auf die Reformvorschläge der EU erklärt de Franssu: Die neue UCITS-IV-Richtlinie wird eine der größten Errungenschaften der europäischen Finanzmarktintegration vorantreiben, der gezeigt hat, dass sinnvolle EU-Regeln zu wirtschaftlichem Erfolg und weltweiter Anerkennung führen können. Seit ihrer Einführung im Jahr 1985 haben sich die europäischen UCITS-Fonds erfolgreich als weltweit zweitgrößter Fondsmarkt nach den USA etabliert. Per Ende September 2008 vereinten die UCITS-Fonds ein verwaltetes Vermögen von 5,2 Billionen auf sich, was mehr als 75% des gesamten europäischen Fondsvermögens entspricht. Aus UCITS ist eine wahrhaft globale Marke geworden, die von Millionen von Anlegern für ihr hohes Maß an Anlegerschutz, Transparenz, Innovation und Flexibilität geschätzt wird und zuletzt besondere hohe Zuflüsse aus Asien, Lateinamerika und dem Mittleren Osten verzeichnet hat.
UCITS IV soll die Effizienz des aktuellen UCITS-Rahmenwerks verbessern. Die neuen Regeln zielen auf eine Erleichterung der grenzüberschreitenden Aktivitäten europäischer Fondsmanager und eine bessere Ausnutzung von Skaleneffekten durch 1) die Gestattung von Fondsverschmelzungen zwischen UCITS-Fonds und die Nutzung von Master-Feeder-Strukturen; 2) die Vereinfachung des Meldeverfahrens in allen Jurisdiktionen; 3) die Bereitstellung von wesentlichen Informationen für den Anleger (Key Investor Information), die ohne weiteren Anpassungsbedarf im gesamten Binnenmarkt als Grundlage für fundierte Anlageentscheidungen genutzt werden können, sowie 4) eine verbesserte Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden in einem zunehmend integrierten paneuropäischen Fondsmarkt.
Die nächsten Jahre werden wichtige Jahre für die europäische Fondsbranche sein, sagt Invesco CEO de Franssu. Obwohl sich die UCITS-Fonds in der aktuellen Liquiditätskrise relativ gut behauptet haben, dürfen wir Herausforderungen wie die Optimierung der Kosteneffizienz und Vertriebsstrukturen, die bessere Ausrichtung der Produkte auf unterschiedliche Typen von privaten und institutionellen Investoren und die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für konkurrierende Sparprodukte in Europa nicht aus den Augen verlieren. Dabei geht es nicht allein um eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen und operativen Voraussetzungen um unseren erfolgreichen Weg fortzusetzen, brauchen wir vor allem viel Selbstdisziplin und eine Vision für die langfristige Zukunft der Fondsbranche. Nur so können wir sicherstellen, dass eine der großen Erfolgsstorys der europäischen Finanzmarktintegration fortgeschrieben wird und Millionen von Investoren beim Aufbau ihrer finanziellen Sicherheit und Altersvorsorge durch geeignete Anlageprodukte geholfen werden kann.