Gold ist schlechter Inflationsschutz

Bild Rainer Sturm, pixelio.de
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Morningstar räumt in einer Untersuchung mit der Mär auf, dass Gold als Inflationsschutz taugt. Das Gegenteil ist der Fall.

21.02.2014, 16:28 Uhr

Redaktion: cw

Seitdem die Zentralbanken im Zuge der Finanzkrise die Zinsen auf ein Rekordtief gesenkt haben, debattieren Investoren über zwei gegenläufige Entwicklungen: Inflation kontra Deflation. Die Teuerungsrate im Euroraum ist im Januar auf 0,7% gesunken, nachdem sie vor genau einem Jahr noch bei 2,0% stand. Viele Experten warnen daher vor einer drohenden Abwärtsspirale der Preisentwicklung. Das Beispiel Japan zeigt, wie eine Deflation über Jahrzehnte hinweg dem Wirtschaftswachstum schaden kann. Gleichzeitig hält EZB-Präsident Mario Draghi vor laufenden Kameras dagegen und versichert, dass die Deflationsängste unbegründet sind. Vermögensverwalter, vor allem aus Deutschland, warnen dagegen vor einer künftig hohen Inflation. Eine Inflation ist erst dann wahrscheinlich, wenn die expansive Linie der Notenbank auch auf den Wirtschaftskreislauf überschwappt – was bislang nicht passiert ist. Das Blatt kann sich jedoch schnell wenden.

Viele Anlageberater oder Journalisten heben immer wieder Rohstoffe, insbesondere Gold, als guten Inflationsschutz hervor. Vor allem Gold gilt bei vielen als die Absicherung schlechthin. Leider ist jedoch das Gegenteil der Fall. Gold korreliert nämlich negativ mit der Inflation, und zwar sowohl mit der erwarteten als auch der unerwarteten. Heisst im Klartext: Wenn die Inflation steigt, sinkt der Goldpreis. Also genau das Gegenteil von dem, was der Investor sich erhofft. Wäre also ein interessantes Investment für die Vertreter der Deflation. Nicht zuletzt ist der Goldpreis wieder auf dem Vormarsch, während die Inflationsrate sinkt.

Die meisten Forschungen zu diesem Thema basieren auf US-Studien, die die Korrelation von Rohstoffen mit der Inflation in den USA untersucht haben. Da Rohstoffe in den USA als Inflationsschutz dienen, entsteht der Eindruck, dass Rohstoffe generell eine gute Inflationsabsicherung darstellen. Die Korrelationen sind aber je nach Regionen unterschiedlich.

In Europa dienten in der Vergangenheit lediglich Agrarprodukte über 3 und 5 Jahre bzw. Vieh über 5 Jahre als Inflationsschutz. Obwohl Gold von vielen als Inflationsschutz gehandelt wird, korrelierten Edelmetalle in allen Zeiträumen und Regionen negativ mit der Inflation. Bei Europa und Asien sollte man jedoch bedenken, dass die Korrelation auf der durchschnittlichen Inflation mehrerer Länder basiert. Daher sind die Ergebnisse nicht so eindeutig wie in den USA und mit Vorsicht zu genießen. Zudem können die Währungseffekte eine Rolle spielen.

Folgt die Zukunft den Mustern der Vergangenheit, dann könnten am ehesten Agrarrohstoffe langfristig gegen Inflation schützen. Auf der anderen Seite korrelieren Edelmetalle in Europe stark negativ mit der Inflation. Hier verbirgt sich eventuell ein Deflationsschutz.

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