Solider Goldmarkt auch im zweiten Quartal

Ohne Verkäufe der Türkei aufgrund politischer und wirtschaftlicher Umstände wäre wie die private auch die Nachfrage der Zentralbanken im zweiten Vierteljahr gestiegen. (Bild: Shutterstock.com/whiteMocca)
Ohne Verkäufe der Türkei aufgrund politischer und wirtschaftlicher Umstände wäre wie die private auch die Nachfrage der Zentralbanken im zweiten Vierteljahr gestiegen. (Bild: Shutterstock.com/whiteMocca)

Die Goldnachfrage (ohne OTC) ging laut World Gold Council im zweiten Quartal leicht um 2 Prozent auf 921 Tonnen zurück. Total (mit otc) nahm sie um 7 Prozent auf 1255 Tonnen zu. Dem WTC zufolge deutet das auf einen soliden Goldmarkt hin. Wegen grösserer Verkäufe der Türkei nahm die Nachfrage der Zentralbanken etwas ab.

02.08.2023, 07:41 Uhr

Redaktion: hf

Im zweiten Quartal 2023 ging die Nachfrage der Zentralbanken im Vergleich zum Vorjahr auf 103 Tonnen zurück, was in erster Linie auf die Nettoverkäufe in der Türkei aufgrund der landesspezifischen politischen und wirtschaftlichen Umstände zurückzuführen ist.

Allerdings haben die Zentralbanken im ersten Halbjahr die Rekordmenge von 387 Tonnen gekauft, wie der World Gold Council in seinem jüngsten Bericht erklärt. Die vierteljährliche Nachfrage entspreche dem längerfristigen positiven Trend, "was darauf hindeutet, dass die Käufe des öffentlichen Sektors das ganze Jahr über stark bleiben dürften."

Weniger Abflüsse aus Goldfonds

In Bezug auf Goldanlagen stieg die Nachfrage nach Barren und Münzen, bedingt durch das Wachstum in wichtigen Märkten wie den USA und der Türkei, im zweiten Vierteljahr um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 277 Tonnen und im ersten Halbjahr auf insgesamt 582 Tonnen.

Die Abflüsse börsengehandelter Goldfonds blieben mit 21 Tonnen deutlich unter den 47 Tonnen im Vorjahresquartal, sodass sich die Nettoabflüsse im ersten Halbjahr auf 50 Tonnen beliefen.

Der Schmuckkonsum blieb angesichts der hohen Preise stabil und verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg von 3 Prozent bzw. im ersten Halbjahr einen Gesamtbetrag von 951 Tonnen. Ein Wiederaufschwung der chinesischen Nachfrage und eine bemerkenswert starke Nachfrage in der Türkei stützten den Verbrauch im zweiten Quartal, kommentiert der WGC.

Minenproduktion geschätzt auf Rekord

Das gesamte Goldangebot war im zweiten Quartal mit 1255 Tonnen um 7 % höher als im Vorjahr, wobei die Minenproduktion im ersten Halbjahr Schätzungen zufolge mit 1781 Tonnen einen Rekord erreichte.

«Mit Blick auf die zweite Hälfte des Jahres 2023 könnte ein wirtschaftlicher Abschwung dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleihen und seinen Status als sichere Anlage weiter stärken", merkt Louise Street, Senior Markets Analyst des World Gold Council an.

Günstige Perspektiven

"In diesem Szenario würde Gold durch die Nachfrage von Anlegern und Zentralbanken gestützt, was dazu beitragen würde, eine etwaige Schwäche der Schmuck- und Technologienachfrage, ausgelöst durch eine Einschränkung der Verbraucherausgaben, auszugleichen", führt Street aus.

Christian Brenner vom Goldhändler philoro SCHWEIZ verweist auf die US-Notenbank, "deren Zinspolitik zur Bekämpfung der Inflation für verschuldete Unternehmen und Privatpersonen eine enorme Belastung darstellt." Sobald das Fed die Zinsen senken könne, wirke sich das günstig auf den Goldpreis aus, wie auch, falls die USA in eine Rezession stürzten. Eine sowohl-als-auch- oder win-win-Frage quasi.

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung