22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Im ersten Quartal 2020 blieben die globalen Dividenden von der Corona-Pandemie fast unberührt und kletterten um 3,6% auf einen Rekord von 275,4 Mrd. Dollar. Für das ganze Jahr erwartet der Janus Henderson Global Dividend Index einen Rückgang von mindestens 15%.
Dem aktuellen Global Dividend Index von Janus Henderson (JHGDI) zufolge blieben die Dividenden im ersten Quartal (Q1) von der Covid-19-Pandemie nahezu vollständig verschont. Für den Rest des Jahres sei jedoch mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen. Q1 markierte somit einen vorläufigen Höchststand für den Index.
Eine Dividendenprognose wäre angesichts der grossen Unsicherheit kaum sinnvoll, heisst es in einer Medienmitteilung vom Montag. Daher nehme Janus Henderson seine Schätzung für 2020 zurück. Stattdessen führt das JHGDI-Team eine Spanne ein, die eine Orientierungshilfe für 2020 bieten soll. Der Best Case enthält nur bereits angekündigte oder sehr wahrscheinliche Dividendenkürzungen. Demzufolge werden die weltweiten Dividenden dieses Jahr um 15% auf 1‘210 Mrd. USD sinken, was einem Rückgang um 213 Mrd. USD entspricht. Der Worst Case beinhaltet daneben auch alle Dividenden, die fraglich erscheinen. Demnach könnten die Dividenden global dieses Jahr um 35% auf 933 Mrd. USD fallen.
Die ausgewiesenen Dividendenausschüttungen kletterten weltweit um 3,6% auf einen Q1-Rekordwert von 275,4 Mrd. USD, was einem zugrundeliegenden Wachstum von 4,3% entspricht. Das Barometer für die weltweiten Ausschüttungen markierte bei 196,3 einen Rekord. Die USA und Kanada verzeichneten jeweils Allzeit-Quartalsrekorde, während Japan, Hongkong und Russland den Q1-Rekord brachen. In Europa lag das zugrunde liegende Wachstum bei 0,8%.
Wie weiter aus dem JHGDI hervorgeht, trugen wie üblich Schweizer Unternehmen aufgrund saisonaler Muster rund zwei Fünftel der gesamten Dividendenausschüttungen in Kontinentaleuropa im ersten Quartal bei. Angeführt von Novartis mit einer Ausschüttung von 7,9 Mrd. USD und Roche mit 6,4 Mrd. USD. Insgesamt belief sich das Dividendenvolumen der Schweizer Unternehmen im ersten Quartal auf 15,08 Mrd. USD, Dies entspricht einem absoluten Wachstum von 8,7% im Vergleich zum Vorjahr (Q1 2019: 13,88 Mrd. USD). Währungsbereinigt betrug das Wachstum 3,7%.
Banken, Nicht-Basiskonsumgüter und zyklische Industriewerte sind am stärksten betroffen. Dividenden im Technologie-, Gesundheits-, Lebensmittel- und in den meisten Basiskonsumgütersektoren dürften sicherer sein.
Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Dividenden für das Jahr 2020 zu bewerten, hat Janus Henderson Unternehmen herausgefiltert, die gemessen am Wert drei Viertel der weltweiten Dividenden zahlen. Das Team hat Titel verfolgt, die ihre Dividenden bereits gestrichen oder ausgesetzt haben, deren Dividenden nach seiner Ansicht in Gefahr sind und jene, die sich vermutlich solide behaupten werden. Die Auswirkungen sind je nach Region und Sektor sehr unterschiedlich. Sie hängen in den unterschiedlichen Teilen der Welt massgeblich von folgenden Faktoren ab:
Nordamerika und Asien werden voraussichtlich am besten davonkommen, aber aus unterschiedlichen Gründen. Nordamerika profitiert von einem günstigen Sektormix (z. B. starke Technologiegewichtung). Ausserdem werden die Unternehmen dort voraussichtlich vor allem durch eine Drosselung der Aktienrückkäufe statt der Dividenden ihre Barmittel schonen. In China und den übrigen Ländern Asiens stehen die Dividenden 2020 und der Gewinn 2019 bereits fest, sodass die Auswirkung voraussichtlich 2021 stärker zu spüren sein wird. Europa und Grossbritannien wird es voraussichtlich am härtesten treffen. Dort haben die Regulierer die Banken gezwungen, ihre Dividenden auszusetzen und grosse Ölgesellschaften sowie führende Unternehmen haben ihre Dividenden bereits gesenkt. Japan und Australien liegen gemäss dem JHGDI irgendwo dazwischen.
Auf Sektorebene sind Banken, Nicht-Basiskonsumgüter und bestimmte Industriebranchen wie Luft- und Raumfahrt am stärksten gefährdet. In weiten Teile des Öl- und Bergbausektor, im allgemeinen Finanzsektor und Bausektor sind die Dividenden in Gefahr, während sie bei Technologieunternehmen und in defensiven Zweigen wie Gesundheit, Lebensmittel und bei den meisten Basiskonsumgütern vergleichsweise sicher sind (mit Ausnahme der Getränkehersteller, die stark von der Gastronomie abhängen).
Die Breite dieser Spanne veranschaulicht laut Janus Henderson die sich rasant entwickelnde Krise und die Wahrscheinlichkeit, dass viele Unternehmen ihre Dividenden bloss kürzen werden, statt sie ganz zu streichen.
Wie Fedor Plambeck, Länderchef Schweiz bei Janus Henderson erklärt, wurden 2019 mehr als zwei Fünftel der Dividenden weltweit von defensiven Sektoren gezahlt, die von der Rezession relativ verschont bleiben werden. Dazu gehören auch viele Schweizer Unternehmen, "Daher ist zwar vereinzelt mit Anpassungen der Dividendenpolitik zu rechnen, mittel- bis langfristig gesehen dürfte die Dividendenfähigkeit aber in den wenigsten Fällen nachhaltig gefährdet sein", so Plambeck.
Weitere zwei Fünftel seien stärker abhängig vom Zyklus und stünden vor tatsächlichen oder potenziellen Dividendenkürzungen. Beim verbleibenden Fünftel seien die Auswirkungen unterschiedlich. "Sowohl die Branche als auch die geographische Lage haben einen erheblichen Einfluss auf die Fähigkeit, Dividenden zu zahlen. Das unterstreicht, wie wertvoll ein globaler Ansatz bei Dividendenstrategien ist. Eine breite geografische Streuung ist äusserst wertvoll. Anleger erzielen eine weitaus bessere Sektor-Diversifizierung, wenn sie global denken, statt sich auf ein Land oder eine Region zu konzentrieren», sagt der Länderchef Schweiz bei Janus Henderson.