23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Der Vermögensverwalter GAM hat die verwalteten Kundenvermögen im ersten Halbjahr um CHF 7 Mrd. auf CHF 119 Mrd. erhöht – trotz eines Nettoabflusses von knapp CHF 6 Mrd. Nach einer Goodwill-Berichtigung resultierte unter dem Strich ein Verlust von CHF 390 Mio. GAM sieht sich auf Kurs, die Kostenbasis wie geplant um CHF 65 Mio. zu senken.
Der Vermögensverwalter GAM hat im ersten Halbjahr 2020 weitere Geldabflüsse erlitten. Diese seien allerdings im zweiten Quartal geringer ausgefallen als noch im ersten Quartal, gab das Unternehmen bekannt. Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende Juni auf CHF 119,4 Mrd. gegenüber 112,1 Mrd. per Ende März. Insgesamt resultierte in den ersten sechs Monaten ein Nettoabfluss von CHF 5,9 Mrd. nach einem Abfluss von CHF 5,2 Mrd. im ersten Halbjahr 2019.
Im margenstarken Bereich Investment Management beliefen sich die verwalteten Vermögen per Ende Juni 2020 auf CHF 35,5 Mrd. (Ende März 35,7 Mrd.). Der Bereich verzeichnete im Halbjahr Nettoabflüsse von CHF 8,5 Mrd., dazu kamen negative Marktbewegungen und Wechselkursentwicklungen. In der Sparte Private Labelling erreichten die verwalteten Vermögen CHF 83,9 Mrd. nach 76,4 Mrd. per Ende März. Insgesamt verzeichnete das Private Labelling im Halbjahr Neugelder von CHF 2,6 Mrd.
Der operative Verlust vor Steuern von GAM belief sich auf CHF 2,0 Mio. nach einem Vergleichswert von +2,1 Mio. im Jahr davor. Angekündigt hatte das Unternehmen Mitte Juni einen operativen Verlust von "rund CHF 3 Mio." Ebenfalls angekündigt hatte GAM als Folge einer hohen Goodwill-Wertberichtigung einen massiven Halbjahresverlust von "rund CHF 400 Mio." Effektiv wurde jetzt ein Fehlbetrag von CHF 390,1 Mio. gemeldet. Die Wertminderung von CHF 373,7 Mio. betraf hauptsächlich den Goodwill, der primär durch die Übernahme von GAM durch Julius Bär im Jahr 2005 und durch UBS im Jahr 1999 gebildet worden war.
Das Finanzhaus sieht sein "beschleunigtes Effizienzprogramm", wie es verlautet, auf Kurs. Die Reduzierung des Gesamtaufwands um mindestens CHF 65 Mio. im Gesamtjahr 2020 gegenüber 2019 komme planmässig voran. Weitere Vereinfachungen der Geschäftsabläufe mit zusätzlichen Effizienzsteigerungen sind für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 vorgesehen.
Im Plan ist auch die Einführung der "voll integrierten Front-to-Back-Lösung" SimCorp. Von dieser erhofft sich GAM eine Verbesserung der Transparenz und der operativen Leistungsfähigkeit, wie auch die Schaffung von Effizienzgewinnen. Die Umstellung der meisten Aktienfonds auf SimCorp im dritten Quartal 2020 und eines Grossteils der festverzinslichen Fonds bis zum vierten Quartal 2020 verlaufe wie geplant.
Insgesamt rechnet GAM mit einem anhaltenden volatilen Marktumfeld und rechnet damit, dass die Anleger auch in den kommenden Monaten vorsichtig sind. Die Kunden suchten in diesem Umfeld nach Anlagethemen, die über die aktuellen Aussichten für das Wirtschaftswachstum hinausgehen. Man sei gut aufgestellt, um diese Anforderung zu erfüllen, zeigt sich der Asset Manager überzeugt.