23.12.2024, 14:23 Uhr
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Das zweite Quartal 2009 verlief in Bezug auf die Performance sowohl für Hedge Funds als auch für Fund of Hedge Funds positiv. Der HFRI Fund Weighted Composite Index legte im Berichtsquartal um 9.07% zu, während der HFRI FoF Composite Index ein Plus von 4.87% verzeichnete.
Die SFA geht zwar von einer langsamen und nicht unmittelbar bevorstehenden Konjunkturerholung aus, ist jedoch für die Perspektiven von Hedge-Fund-Strategien für den Rest des Jahres optimistisch. Diese Erwartung gründet auf der Überzeugung, dass der erhebliche Deleveraging-Prozess in der Hedge-Fund-Branche, der in der ersten Hälfte 2008 begann, mittlerweile weitgehend abgeschlossen ist.
Auch die Illiquidität, unter der die Branche Ende des vergangenen Jahres litt, ist inzwischen deutlich geringer eine Tendenz, die sich fortsetzt. Auf der Kundenseite bekennen sich institutionelle Investoren weiterhin zu Hedge-Fund-Anlagen, für die Fund of Hedge Funds als primäres Anlagevehikel auch künftig eine führende Rolle spielen werden. Allerdings werden Anpassungen bei den Produkten und den Geschäftsmodellen erwartet.
2008 war für Hedge Funds ein schwieriges Jahr, auch wenn es andere Assetklassen wie Aktien noch härter traf. Dies galt vor allem für das 4. Quartal, in dem die meisten Hedge Funds ihre grössten Verluste erlitten. Die SFA hat jedoch eine Erholung der Hedge-Fund-Performance erwartet und dies in der Pressemitteilung zu Jahresbeginn zum Ausdruck gebracht, da die schlimmste Phase der Krise überstanden war. Seither ist es zu einer weiteren Stabilisierung an den Kapitalmärkten gekommen, unterstützt durch staatliche Massnahmen und die Rückkehr von Longonly-Investoren. Die Konjunkturerholung dürfte zwar verhalten ausfallen, aber nach dem Krisenjahr 2008 sollten die Hedge Funds von dem Renditepotenzial profitieren, das durch die massiven Verwerfungen der vergangenen zwölf Monate entstanden ist.
Gute Performance im zweiten Quartal
Die ersten Anzeichen einer Stabilisierung im Hedge-Fund-Markt zeigten sich im ersten Quartal dieses Jahres. Diese Entwicklung setzte sich im 2. Quartal 2009 fort, wobei der Mai für viele Hedge Funds einer der besten Monate überhaupt war. Besonders interessant an der starken Performance im Mai war, dass Hedge Funds die Aktienmärkte in einem Monat schlugen, in denen die Aktienmärkte kräftig zulegten. Nach Erachten der SFA lässt sich dies zu einem Grossteil auf zwei Faktoren zurückführen. Erstens erhöhten die Hedge Funds den Investitionsgrad ihrer Strategien und brachten damit ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass die Rückgabe von Anteilen und das Deleveraging ihren Höhepunkt überschritten hatten; und zweitens dürfte der anhaltende Mittelzufluss in die Aktien- und Kreditmärkte vielen Hedge-Fund-Strategien einen Schub verliehen haben, einschliesslich Hedge-Fund-Trades im Bereich Absolute und Relative Value. Im Juni begannen viele Marktteilnehmer hingegen zu realisieren, dass die starke Rallye von den jüngsten Tiefständen zwar gerechtfertigt war, der Markt aber angesichts der kräftigen makroökonomischen Gegenwinde der Entwicklung etwas vorausgeeilt sein könnte. Dies sorgte zumindest für eine vorübergehende Pause an den Aktien- und Kreditmärkten, die Hedge Funds erfreulicherweise aber nicht davon abhielt, weiterhin eine gute Performance zu erzielen.
Deleveraging-Prozess bei abnehmender Illiquidität weitgehend abgeschlossen 2008 und Anfang 2009 vollzogen Hedge Funds einen beschleunigten Deleveraging-Prozess, der den hohen Fremdkapitaleinsatz aus dem Jahr 2007 auf ein wesentlich besser beherrschbares Niveau zurückführte. Aus Sicht der Hedge-Fund-Branche sollte der Grossteil dieses Prozesses jetzt hinter uns liegen. Eine ähnliche Entwicklung war bei nahezu allen Finanzinstituten zu beobachten, interessanterweise aber scheint sie bei Hedge Funds schneller abgeschlossen worden zu sein und im Gegensatz zu anderen grossen Marktteilnehmern wie den Banken wurden dafür keine staatlichen oder öffentlichen Mittel benötigt. Darüber hinaus hat die Illiquidität der Hedge Funds gegenüber ihrem Höchststand im 4. Quartal 2008 deutlich abgenommen, und die Situation entspannt sich weiter. Bis zum 4. Quartal 2009 dürfte die Liquidität der Hedge Fonds wieder auf das Niveau vor 2008 zurückgekehrt sein. Diese Faktoren in Verbindung mit einer Schrumpfung der verwalteten Gelder haben zu einer teilweisen Bereinigung der Hedge-Fund-Branche geführt, wodurch sich die verbliebenen Hedge Funds insgesamt in einer deutlich besseren Verfassung befinden als vor zwölf Monaten. Da die Banken ihre Eigenhandelsaktivität abgebaut haben, verbleibt eine deutlich kleinere Gruppe von Manager, denen sich ein grösseres Anlagespektrum bietet. Dies ist einer der Gründe, warum Leverage mittelfristig eine weniger bedeutende Rolle bei der Renditeerzielung spielen wird.
Institutionelle Anleger setzen weiter auf Hedge Funds, in erster Linie über Dachfonds
Institutionen bekennen sich einer aktuellen Studie zufolge weiter zu Hedge-Fund-Anlagen und waren auch nur für einen relativ kleinen Teil der Anteilsrückgaben der vergangenen zwölf Monate verantwortlich. Sie sehen in Fund of Hedge Funds weiterhin ihr primäres Anlagevehikel, da sie auf wesentliche Dienstleistungen wie die Managerauswahl, Due Diligence, laufende Überwachung und Portfoliodiversifikation angewiesen sind. Allerdings werden diese Institutionen Anpassungen an den Produkten und Geschäftsmodellen verlangen. Dazu zählen geeignetere Gebührenstrukturen, verbesserte Governance, Transparenz und Liquidität, massgeschneiderte Produkte sowie stabile Systeme, Prozesse und Kontrollen. Darüber hinaus erwarten die Investoren von den Hedge Funds, dass sie in ihren Produkten und Abläufen die Lehren aus 2008 berücksichtigen. Die SFA geht davon aus, dass grössere institutionelle Anleger sich zunehmend auf solche Fund of Hedge Funds konzentrieren, die über die entsprechenden Voraussetzungen verfügen, um ihnen ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen bieten und als Partner ihrer Hedge-Fund-Anlagen auftreten zu können.
Ausblick
Die prognostizierte globale Rezession ist Realität geworden. Obwohl viele Beobachter bereits erste Erholungsanzeichen ausgemacht haben, hält die SFA es für verfrüht, von einer raschen Konjunkturerholung auszugehen. Allerdings scheint die breit koordinierte Intervention der Regierungen die Märkte stabilisiert und ihnen zusammen mit der Rückkehr der Long-only-Anleger einen Boden verliehen zu haben hoffentlich nicht nur vorübergehend. Ungeachtet der konjunkturellen Hürden, die es zu überwinden gilt, ist an den Finanzmärkten wieder ein Hauch von Normalität eingekehrt, auch wenn eine anhaltend hohe Volatilität unterstellt wird. Aus Sicht der Hedge Funds haben die Verwerfungen des Jahres 2008 reale Anlagechancen eröffnet, was ihnen nach dem Ende der Liquiditätskrise die Möglichkeit bieten sollte, erneut hohe Renditen mit geringer Korrelation zu anderen Assetklassen zu erzielen. Der strukturelle Bärenmarkt, der auf einer schwachen Konjunkturentwicklung in den grossen Wirtschaftsblöcken der Welt basiert, scheint allerdings noch nicht überwunden und könnte durchaus noch einige Quartale anhalten.
Daher sind die Diversifikationsvorzüge alternativer Investments in Verbindung mit einer insgesamt geringeren Volatilität bei ähnlichen Renditen von erheblichem Interesse für Anleger rund um den Globus.